Die Gesundheit bzw. die Chancen für ein gesundes Leben von Individuen und Bevölkerungsgruppen werden von vielen Faktoren beeinflusst, welche sich über verschiedene Ebenen und über alle gesellschaftspolitischen Sektoren verteilen Quelle: Dahlgren, G.; Whitehead, M. (1991): Policies and strategies to promote social equity in health. Hg. v. Institute for Future Studies. Stockholm. . Die Gesundheitspolitik ist daher für die Stärkung, Unterstützung und Verwirklichung von gesundheitsförderlichen und präventiv ausgerichteten Lebenswelten verantwortlich. Health in all Policies wird als ein Ansatz verstanden, der über die Sektoren hinweg Gesundheit systematisch in Entscheidungen berücksichtigt, Synergien zwischen den unterschiedlichen Zielsetzungen der einzelnen Politiksektoren sucht und darauf abzielt, negative Auswirkungen auf die Gesundheit einer Bevölkerung zu vermeiden und gerechte Chancen auf Gesundheit bieten (Leppo et al. 2013, S. 6). Die Möglichkeiten, Health in all Policies anzuwenden, reichen z. B. von der Verabschiedung von Gesetzen und Regulierungen über Vereinbarungen und das Festlegen von Rahmenbedingungen zwischen einzelnen Sektoren, die Etablierung von Strukturen für Austausch und Kommunikation, den Aufbau von Netzwerken und unterstützenden oder koordinierenden Einheiten, formelle Konsultationsprozesse, Berichts- und Monitoringsysteme und die Anwendung von Health Impact Assessments bis hin zu finanziellen Strategien Quelle: Leppo, Kimmo; Ollila, Eeva; Pena, Sebastian; Wismar, Matthias; Cook, Sarah (Hg.) (2013): Health in all policies. Seizing opportunities, implementing policies. Finland: Ministry of Social Affairs and Health Finland, S. 11ff .
Health in all Policies
Ein Ziel mit einer Botschaft: negative Auswirkungen auf die Gesundheit einer Bevölkerung
zu vermeiden und gerechte Chancen auf Gesundheit bieten.
Besonders die gerechte Verteilung der Chancen auf Gesundheit wird in einer Bevölkerung in großem Ausmaß außerhalb des Gesundheitssektors beeinflusst und hängt daher umso stärker von deren Berücksichtigung in allen gesellschaftspolitischen Sektoren ab. Je ungleicher die Gesundheit und Gesundheitschancen verteilt sind, desto größere (negative) Auswirkungen hat dies nicht nur auf Krankheits- und Todesraten, sondern auch auf die Gesellschaft (z. B. die Produktivität) an sich Quelle: Leppo, Kimmo; Ollila, Eeva; Pena, Sebastian; Wismar, Matthias; Cook, Sarah (Hg.) (2013): Health in all policies. Seizing opportunities, implementing policies. Finland: Ministry of Social Affairs and Health Finland, S. 63ff .
Für die Steiermark wurde in allen Abteilungen des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung eine Recherche nach steiermarkweit umgesetzten Strategien und Programmen durchgeführt, welche entweder direkt mit dem Gesundheitssektor zusammenarbeiten oder auf Basis der Zielsetzungen aus Sicht der Gesundheitsförderung potenzielle Anknüpfungspunkte zum Gesundheitsbereich bieten. Die Ergebnisse bieten einen Überblick der Möglichkeiten für gemeinsame Themenfindungen im Kontext der Gesundheitsziele Steiermark.
Seit 2017 werden die durch den Gesundheitsförderungsfonds geförderten Umsetzungsmaßnahmen in der Steiermark einheitlich dokumentiert. Aus den erreichten Kontakten können die direkt personenbezogenen Kontakte (z. B. Zielgruppen wie Frauen, Männer, Familien etc.) von einrichtungsbezogenen Kontakten (z. B. Entscheidungsträger und -trägerinnen, Einrichtungen und Institutionen etc.) getrennt ausgewiesen werden. Die Settings, in denen Gesundheitsförderung stattfindet, wurden danach ausgewertet, wie hoch der Anteil der einrichtungsbezogenen Kontakte an den gesamten Kontakten ist. Daraus kann ein Rückschluss gezogen werden, in welchem Ausmaß gesundeitsförderliche Maßnahmen in verschiedenen gesellschaftspolitischen Sektoren gesetzt werden konnten. Einschränkend muss gesagt werden, dass mit dieser Auswertung nicht alle gesundheitsförderlichen Maßnahmen, die in der Steiermark umgesetzt werden, abgebildet sind (z. B. werden Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung häufig über die Sozialversicherungen getragen) und dass die Qualität und inhaltliche Intensität eines einzelnen Kontaktes unterschiedlich zu werten ist (ein Kontakt kann z. B. das Verteilen von Informationsmaterial bei einer Veranstaltung sein, ein Kontakt kann auch ein Vernetzungstreffen mit einem Entscheidungsträger oder einer Entscheidungsträgerin sein).). Dennoch stellen die Kontaktzahlen den kleinsten gemeinsamen Nenner für eine Auswertung dar.
Die Jahre 2017 und 2018 wurden detailliert ausgewertet und im Bericht
„Im Detail – Gesundheitsförderung und Präventation“ 2019 publiziert.
Der Anteil der einrichtungsbezogenen Kontakte beträgt über die Jahre seit 2017 immer etwa 8-9 % (2019: 7,8 %). Die Anteile innerhalb der Settings sind unterschiedlich verteilt und hängen auch von den jeweils umgesetzten geförderten Projekten ab. Sie verteilten sich im Jahr 2019 folgendermaßen:
Einrichtungsbezogene Kontakte relativ nach Settings
für die Steiermark gesamt 2019
Basisdatensatz für Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsfonds Steiermark 2019
Personenbezogene Kontakte relativ nach Settings
für die Steiermark gesamt 2019 (2019 wurden für eine einzelne Tagesveranstaltung 40.000 personenbezogene Kontakte dokumentiert, diese Veranstaltung wurde als maximaler Ausreißer aus der Auswertung exkludiert)
Basisdatensatz für Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsfonds Steiermark 2019
Nach Gesundheitszielen betrachtet verteilen sich die Anteile der Kontakte folgendermaßen:
Einrichtungsbezogene Kontakte relativ nach Gesundheitszielen
für die Steiermark gesamt 2019
Basisdatensatz für Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsfonds Steiermark 2019
Personenbezogene Kontakte relativ nach Gesundheitszielen
für die Steiermark gesamt 2019 (2019 wurden für eine einzelne Tagesveranstaltung 40.000 personenbezogene Kontakte dokumentiert, diese Veranstaltung wurde als maximaler Ausreißer aus der Auswertung exkludiert)
Basisdatensatz für Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsfonds Steiermark 2019