Das Wohn- und Lebensumfeld wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung aus. Gemeinden und Städte haben damit die Möglichkeit, durch die Gestaltung von Rahmenbedingungen die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner positiv zu beeinflussen. So wird z. B. die Gestaltung von Rad- und Gehwegen einen Einfluss auf das Bewegungsverhalten haben.
Gemeinden können auch eine soziale Stützfunktion einnehmen. Insbesondere Personen, die aufgrund fehlender Unterstützung durch familiäre, schulische oder betriebliche Netzwerke auf soziale und solidarische Anteilnahme angewiesen sind, sollen hier integriert werden Quelle: https://www.gesundheitsfonds-steiermark.at/gesundheitsziele-steiermark/gesunde-lebensverhaeltnisse/ .
Seit 1987 betreut Styria vitalis das Netzwerk der Gesunden Gemeinden in der Steiermark. Gesunde Gemeinden unterstützen ihre Einwohnerinnen und Einwohner bei der Umsetzung eines gesunden Lebensstils. Das kann durch Vorträge oder Kurse erzielt werden. Weiters geht es in Gesunden Gemeinden auch um die Gestaltung gesunder Lebensbedingungen. Gemeinden berücksichtigen dabei bei neuen Vorhaben, inwiefern sich diese auf die Lebensqualität und Gesundheit in der Gemeinde auswirken Quelle: Styria Vitalis: https://styriavitalis.at/beratung-begleitung/gemeinde/gesunde-gemeinde-kommunizieren/gg-rubrik-gemeindehomepage/ .
2019 waren 83 Gemeinden im Netzwerk der Gesunden Gemeinden. Das entspricht einem Anteil von 29,0 % an allen steirischen Gemeinden. Auf die Bevölkerung bezogen ist der Anteil geringfügig höher.
2010 gab es 168 Gesunde Gemeinden, das entspricht einem Anteil von 31,0 % an allen Gemeinden, da es in der Steiermark 2010 (vor der Gemeindestrukturreform) 542 Gemeinden gegeben hat. Der Anteil der Bevölkerung, der in Gesunden Gemeinden lebt, ist seither von 26,0 % auf 30,9 % gestiegen.
Außerdem sind fünf steirische Städte (Graz, Kapfenberg, Leoben, Bruck an der Mur und Knittelfeld) Mitglied im Netzwerk der Gesunden Städte des Städtebundes. Städte dieses Netzwerks verfolgen das Ziel, die Förderung der Gesundheit durch Erfahrungsaustausch, Informationstransfer und gemeinsame Projekte effizienter und leichter zu machen.
Anzahl Gesunder Gemeinden und Gesunder Städte
in der Steiermark 2019
Styria Vitalis, Städtebund
Gemeinden, die Mitglieder im Netzwerk Gesunde Geimeinden werden möchten, stehen 2 Kooperationsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Modell der Kooperation 1 haben 2019 60 Gemeinden gewählt, es bietet Angebote zu Gesundheitsthemen. In der zweiten Variante (Kooperation 2) liegt der Fokus auf der Begleitung und Umsetzung von Projektideen. 23 Gemeinden wählten im Jahr 2019 dieses Modell.
Wieweit sich Personen auf soziale Unterstützung verlassen können, wird anhand der Antworten auf die folgenden 3 Fragen aus der Österreichischen Gesundheitsbefragung errechnet:
61,4 %
Steirerinnen und Steirer können sich auf
ihre Unterstützer verlassen.
45,6 %
in der Altersgruppe ab 75 Jahre fühlen sich von
hoher sozialer Unterstützung umgeben.
61,4 % der befragten Steirerinnen und Steirer können sich auf eine hohe Unterstützung verlassen. Dieser Wert ist höher als der österreichische Gesamtwert (55,3 %). Zwischen den Frauen und Männern bestehen kaum Unterschiede. 6,0 % der Männer und 5,7 % der Frauen fühlen sich nur gering unterstützt.
2014 war der Anteil derjenigen, die auf hohe soziale Unterstützung zurückgreifen können, etwas niedriger. Damals lag der Wert in der Steiermark bei 56,1 % und in Österreich insgesamt bei 53,7 %.
Personen ab 65 Jahren gaben an, etwas weniger soziale Unterstützung als jüngere Befragte zu haben. Der Anteil der Personen mit hoher sozialer Unterstützung liegt in der Altersgruppe 65- bis 74 -Jährigen bei 58,3 % und ab 75 Jahren nur noch bei 45,6 %. Bei den Frauen ab 75 Jahren sinkt er auf 43,0 %. Insbesondere Personen, die maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben, gaben eine geringere soziale Unterstützung an.
Anteil der Personen mit selbstberichteter hoher sozialer Unterstützung
nach steirischen Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Anteil der Personen mit selbstberichteter hoher sozialer Unterstützung
nach steirischen Versorgungsregionen 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Soziale Unterstützung
nach Geschlecht, Bildungsstand und Steiermark gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Soziale Unterstützung
nach Geschlecht, Bildungsstand und Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Soziale Unterstützung
nach Alter in 10-Jahres-Schritten, Geschlecht und Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Soziale Unterstützung
nach Alter in 10-Jahres-Schritten, Geschlecht und Österreich gesamt 2019
Statistik Austria (Gesundheitsbefragung 2019); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Die Beschreibung der Belästigung durch Lärm erfolgt auf Basis der EU-SILC-Befragungsdaten und bildet daher die subjektive Lärmbelästigung ab. 2019 gaben 20 % der befragten Personen in der Steiermark an, sich durch Lärm in ihrer Wohnumgebung belästigt zu fühlen, wobei es keine Rolle spielt, ob die Lärmbelästigung von der Straße kommt oder durch Nachbarn verursacht wird. Auch der österreichische Gesamtwert liegt bei 20 %.
Seit 2015 liegt der Anteil der Personen, die sich durch Lärm belästigt fühlen, in der Steiermark rund um 20 %. Insgesamt ist in Österreich ein Anstieg zu bemerken. 2015 fühlten sich 17 % der befragten Personen durch Lärm in ihrer Wohnumgebung belästigt.
Anteil der Personen, die sich in der Wohnung durch Lärm von der Straße oder den Nachbarn belästigt fühlen
nach österreichischen Bundesländern 2019
Statistik Austria (EU-SILC); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Anteil der Personen, die sich in der Wohnung durch Lärm von der Straße oder den Nachbarn belästigt fühlen
nach österreichischen Bundesländern für die Jahre 2015-2019
Statistik Austria (EU-SILC); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark
Feinstaub besteht zu 50 % aus Teilchen mit einem Durchmesser von 10 µm (Mikrometer) und enthält weiters einen höheren Anteil kleinerer Teilchen und einen niedrigeren Anteil größerer Teilchen. Diese Partikel können bis tief in die Lunge gelangen und sind daher besonders gesundheitsschädlich. Daher zielen Grenzwerte für diese Luftschadstoffe besonders darauf ab, empfindliche Bevölkerungsgruppen, wie z. B. Personen mit einer Asthmaerkrankung, ältere Menschen sowie Säuglinge und Kleinkinder, zu schützen. Die Grenzwerte des Immissionsschutz-Gesetzes Luft (IG-L) basieren auf den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation Quelle: https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/luft/daten-luft/luft-grenzwerte .
2019
zeigt die niedrigste Feinstaub-Belastung
seit Beginn der Messung.
19,7 µg/m3
Der Jahresmittelwert in der Steiermark
sank von 37,3 µg/m3 auf 19,7 µg/m3.
Das Jahr 2019 zeigt die niedrigste Belastung seit Beginn der Messungen im Jahr 2000. An zwei steirischen Messstellen (Graz Don Bosco und Graz Süd) wurden an maximal 16 Tagen Tagesmittelwerte über 50 µg/m3 festgestellt. Davor lag die Anzahl der Tage mit Mittelwerten über 50 µg/m3 zwischen 37 und 71 Tagen. Der Jahresmittelwert ist in der Steiermark von 37,3 µg/m3 im Jahr 2001 auf 19,7 µg/m3 gesunken. Er liegt über dem österreichischen Jahresmittelwert von 16,4 µg/m3. Als wesentlichen Faktor für den Rückgang der Feinstaubbelastung beschreibt das Umweltbundesamt die sehr warme Witterung.
Jahresmittelwert der Feinstaubbelastung in µg/m3
für Steiermark und Österreich gesamt für die Jahre 2001-2019
Umweltbundesamt
Jahresmittelwert der Feinstaubbelastung in µg/m3
nach ausgewählten steirischen Messstellen für die Jahre 2009-2019
Umweltbundesamt