
Bildung
Inwiefern beeinflusst Bildung die Gesundheit in der Bevölkerung? Erfahren Sie auf dieser Seite mehr zu den Themen Bildungsmobilität, der Lesekompetenz von steirischen Schüler*innen und frühen Ausbildungsabbrecher*innen.
Bildungsmobilität
Für die Bildungsmobilität wird der Anteil der 25- bis 59-jährigen Personen mit maximal Pflichtschulabschluss in Abhängigkeit vom Bildungsstand der Eltern gemessen. Ein „bildungsferner Elternhaushalt“ ist hier mit maximal Pflichtschulabschluss von beiden Elternteilen definiert, in einem „nicht bildungsfernen Elternhaushalt“ hat mindestens ein Elternteil einen über den Pflichtschulabschluss hinausgehenden Bildungsabschluss.
Sozial eingeschränkte Bildungsmobilität
Die sozial eingeschränkte Bildungsmobilität entspricht der Differenz der Pflichtschulquote von Personen aus bildungsfernen Haushalten und derjenigen aus nicht bildungsfernen Haushalten. Sie gibt einen Hinweis auf beschränkte Bildungschancen aufgrund der Herkunft aus einem bildungsfernen Haushalt . Die Steiermark liegt hier mit einem Anteil von 14,3 % über dem österreichischen Schnitt von 20,4 %.
Abb. 674: Sozial eingeschränkte Bildungsmobilität.
Nach österreichischen Bundesländern im Dreijahresdurchschnitt für 2021-2023
Statistik Austria, EU-SILC 2021-2023; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Der Zeitverlauf zeigt, dass die Bildungsmobilität in der Steiermark um etwa 5 bis 6 Prozentpunkte über jener der österreichischen liegt.
Abb. 909: Sozial eingeschränkte Bildungsmobilität.
Für Steiermark und Österreich gesamt im Dreijahresdurchschnitt für die Jahre 2018–2020 bis 2021-2023
Statistik Austria, EU-SILC 2018-2023; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Lesekompetenz von Schüler*innen
Kompetenzen im Lesen und auch im Zuhören sind wichtige Basiskompetenzen und eine wesentliche Voraussetzung zur Entwicklung der individuellen Gesundheitskompetenz. Sie beeinflussen damit essenziell die Chancen für einen guten Gesundheitszustand.
Die Ergebnisse der Lesekompetenz-Standardüberprüfung 2016 (Deutsch, Steiermark, 8. Schulstufe) zeigen, dass der Bildungsabschluss der Eltern und ein Migrationshintergrund (erhoben mittels Deutsch als Muttersprache) wichtige Einflussfaktoren für die Lesekompetenz sind. So erreichten fast zwei Drittel der Schüler*innen, die Deutsch als Muttersprache haben, den geforderten Standard im Lesen, aber nur knapp 30 % derer, die ausschließlich eine andere Muttersprache als Deutsch haben. Etwa drei Viertel der Schüler*innen, von denen mindestens ein Elternteil eine universitäre oder andere Ausbildung hat, erreichten den geforderten Standard. Im Gegensatz war es bei Schüler*innen, deren Eltern maximal einen Pflichtschulabschluss haben, nur ein Drittel, das den Standard erreichte.
Auf Österreich-Ebene gibt es die PIRLS-Studie (Progress in International Reading Literacy Study), die die Lesekompetenz von Schüler*innen der 4. Schulstufe (Volksschule) im internationalen Vergleich erhebt. Die letzte Studie fand im Jahr 2021 statt, woran sich Österreich mit rund 4.800 Schüler*innen aus 160 Schulen beteiligte. Die Ergebnisse zeigen, dass die österreichischen Schüler*innen mit einem Punktewert von 530 über dem internationalen Durchschnitt (Punktewert 503) und beinahe gleichauf mit dem EU-Durchschnitt (Punktewert 532) liegen. Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2016 hat sich die Lesekompetenz jedoch etwas verschlechtert, damals lag der Punktewert bei 540.
Früher Ausbildungsabbruch
Personen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die zum Stichtag 31. Oktober eines Jahres einen Hauptwohnsitz in Österreich haben, keine Ausbildung besuchen, keine Pension beziehen und höchstens einen Pflichtschulabschluss besitzen, werden als frühe Ausbildungsabbrecher*innen bezeichnet.
Ein frühzeitiger Ausbildungsabbruch stellt sowohl ein individuelles als auch ein gesellschaftliches Problem dar. Schlechte Gesundheitschancen, soziale Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit sind in hohem Ausmaß damit verbunden. Ursachen für Ausbildungsabbrüche sind vielfältig, oft bestehen längerfristige Probleme in Bezug auf Lernerfolg, Kompetenzerwerb und Motivation. Psychosoziale Probleme oder fehlende Unterstützung für die Jugendlichen sind weitere beeinflussende Faktoren.
Burschen bzw. Männer sind in etwas höherem Ausmaß von frühzeitigen Ausbildungsabbrüchen betroffen. Im Jahr 2020 waren es in Österreich 6,9 % der 15- bis 17-jährigen Burschen und 5,9 % der Mädchen in dieser Altersgruppe. In der Steiermark waren im Jahr 2020 insgesamt 5,15 % der Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren ohne Ausbildungsstatus, österreichweit waren es 6,4 %. Im Folgenden sind die Quoten der frühen Ausbildungsabbrecher*innen im Bundesländervergleich sowie im Zeitverlauf zu sehen.
Abb. 675: Quote der frühen Ausbildungsabbrecher*innen.
Nach österreichischen Bundesländern zum Stichtag 31.10.2020
Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 519: Quote der frühen Ausbildungsabbrecher*innen im zeitlichen Verlauf.
Nach österreichischen Bundesländern für die Jahre 2009 bis 2020 jeweils zum Stichtag 31.10.
Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Aktualisiert am 20.11.2025

