Kindergarten und Schule, Bücher, Stifte

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Kindergarten und Schule

Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und Hochschulen zählen zu den wichtigsten Einrichtungen, um junge Menschen zu erreichen. Doch wie zufrieden fühlen sich Kinder und Jugendliche in diesen Settings, z.B. in der Schule? Informationen rund um das Thema Kindergarten und Schule finden Sie in diesem Kapitel.

Kindern und Jugendlichen soll ein unterstützendes soziales und sicheres Umfeld geboten werden. Neben der Unterstützung durch Pädagoginnen und Pädagogen sollen auch die Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass sich der Besuch von Kindergarten und Schule positiv auf die Gesundheit des Kindes auswirkt.

Gesunde Kindergärten

Von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Styria vitalis und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) werden Unterstützungsleistungen für Kindergärten angeboten. Projektkindergärten werden über mehrere Jahre von Expertinnen und Experten fachlich beraten und begleitet. Außerdem werden Fortbildungen für Kindergartenteams organisiert und angeboten. Zu den Zielen des Netzwerks „Gesunder Kindergarten – gemeinsam wachsen“ zählen unter anderen, die hohe Relevanz von gesunden Rahmenbedingungen zu verankern, die Unterstützung von Kindergärten, das Fundament für langfristige Gesundheit der Kinder zu legen und die Wichtigkeit der Gesundheit der Pädagoginnen und Pädagogen bei den Erhaltern ins Bewusstsein zu rücken.

2019 zählten in der Steiermark 124 Kindergärten zum Netzwerk gesunder Kindergärten, das entspricht einem Anteil von 17,2 % an allen Kindergärten. Erreicht wurden damit 5.550 Kinder und 701 Pädagoginnen und Pädagogen.

Kindergarten und Schule, Schulhaus

124

Kindergärten zählten 2019 in der Steiermark zum Netzwerk gesunder Kindergarten.

Kindergarten und Schule, Pädagogin, Kinder

5.550

Kinder und 701 Pädagoginnen und Pädagogen wurden damit erreicht.

Abb. 2.51 Anzahl der Gesunden Kindergärten bzw. Kinder und Pädagoginnen und Pädagogen in Gesunden Kindergärten absolut und Anteil an allen Kindergärten/Kindern/Pädagoginnen und Pädagogen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen 2019/20
Österreichische Gesundheitskasse, Landesstatistik Steiermark

Abb. 118 Anteil der Gesunden Kindergärten bzw. Kinder und Pädagoginnen und Pädagogen in Gesunden Kindergärten an allen Kindergärten/Kindern/Pädagoginnen und Pädagogen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen für die Jahre 2012/13-2019/20
Österreichische Gesundheitskasse, Landesstatistik Steiermark

Gesunde Schulen

Gesunde Schulen werden von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) und Styria vitalis begleitet. Es geht sowohl darum, den Lebensraum Schule für Jugendliche und Pädagoginnen und Pädagogen gesund zu gestalten, als auch über Informationen zu Gesundheitsthemen auf das Verhalten der einzelnen Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen einzuwirken.

Im Schuljahr 2019/20 zählten in der Steiermark 129 Volksschulen zum Netzwerk Gesunder Schulen. Das entspricht einem Anteil von 29,1 % aller steirischen Volksschulen.

Abb. 2.53 Gesunde Volksschulen absolut und Anteil an allen Volksschulen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen 2019/20
Styria vitalis, Österreichische Gesundheitskasse, Landesstatistik Steiermark

Abb. 119 Anteil der Gesunden Volksschulen an allen Volksschulen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen für die Jahre 2015/16-2019/20
Styria vitalis, Österreichische Gesundheitskasse, BVAEB, Landesstatistik Steiermark

58 der 163 Neuen Mittelschulen in der Steiermark waren im Schuljahr 2019/20 Mitglied im Netzwerk der Gesunden Schulen. Das entspricht einem Anteil von 35,6 %. Für diese Schulform liegen auch Daten zur Zahl der erreichten Schulkinder sowie Pädagoginnen und Pädagogen vor. 9.810 Schülerinnen und Schüler sowie 1.409 Pädagoginnen und Pädagogen wurden mit Programmen zur Gesunden Schule in Neuen Mittelschulen erreicht. Das entspricht einem Anteil von 35,6 % bzw. 35,0 % an allen Kindern bzw. Pädagoginnen und Pädagogen in Neuen Mittelschulen. 2011 lagen diese Anteile noch deutlich niedriger. In der Steiermark haben damals 13,0 % der Neuen Mittelschulen an Programmen zur Gesunden Schule teilgenommen.

Abb. 2.55 Gesunde Neue Mittelschulen absolut und Anteil an allen Neuen Mittelschulen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen 2019/20
Österreichische Gesundheitskasse, Landesstatistik Steiermark

Abb. 120 Anteil der Gesunden Neuen Mittelschulen an allen Neuen Mittelschulen
nach steirischen Bezirken und Versorgungsregionen für die Jahre 2011/12-2019/20
Styria vitalis, Österreichische Gesundheitskasse, BVAEB, Landesstatistik Steiermark

Neben den Volksschulen und Neuen Mittelschulen gibt es weitere Schulformen, die zum Netzwerk der Gesunden Schulen zählen. So nehmen mittlerweile allgemeinbildende höhere Schulen, polytechnische Schulen, Landesberufsschulen, Lehrlingsheime und landwirtschaftliche Fachschulen an Angeboten für Gesunde Schulen aktiv teil. 2019 waren das 83 Schulen in der Steiermark.

Zufriedenheit in der Schule

Die Schule hat großen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Sie kann sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken, wenn sich die Schülerinnen und Schüler in der Schule wohlfühlen und unterstützt und gefördert werden. Negative Auswirkungen können entstehen, wenn starker Schulstress besteht und/oder die Schülerinnen und Schüler Versagensgefühlen, Demütigungen oder Mobbing ausgesetzt sind.

Datenquelle: Health Behaviour in School-aged Children Study (HBSC-Studie)
Ziel der Studie: Erhebung der Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens
von Kindern und Jugendlichen
Erhebungszeitraum: Jänner bis Juli 2018
Stichprobe: 7.585 Schülerinnen und Schüler der 5., 7., 9. und 11. Schulstufe aller Schultypen
mit Ausnahme von Sonderschulen und Berufsschulen;
davon 12,5 % in steirischen Schulen Quelle: BMASGK (Hg.) (2019): Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülerinnen und Schülern. Ergebnisse des WHO-HBSC-Survey 2018

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, denen es in der Schule sehr gut gefällt, ist bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern größer. Im Vergleich mit Österreich haben die jüngeren Schülerinnen und Schüler in der Steiermark öfter angegeben, dass es ihnen in der Schule sehr gut gefällt. Nur bei den männlichen 13- und 17-Jährigen liegt die Steiermark unter dem österreichischen Wert.

  • Steiermark
  • Österreich

Abb. 121 Qualität der Beziehungen der Schülerinnen und Schüler zu ihren Lehrerinnen und Lehrern; Mittelwert auf Basis der 5-stufigen Skala mit dem möglichen Range 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht)
nach Alter, Geschlecht und Steiermark gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Abb. 122 Qualität der Beziehungen der Schülerinnen und Schüler zu ihren Lehrerinnen und Lehrern; Mittelwert auf Basis der 5-stufigen Skala mit dem möglichen Range 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht)
nach Alter, Geschlecht und Österreich gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Die Beziehungen der Schülerinnen und Schüler untereinander sind ein Hinweis auf das soziale Klima in einer Schule bzw. Klasse. Insbesondere bei den 11- und 15-Jährigen Schülerinnen und Schülern bewerten die Kinder und Jugendlichen steirischer Schulen ihre Beziehungen zu den Mitschülerinnen und -schülern besser als im österreichischen Schnitt.

  • Steiermark
  • Österreich

Abb. 123 Qualität der Beziehungen der Schülerinnen und Schüler untereinander; Mittelwert auf Basis der 5-stufigen Skala mit dem möglichen Range 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht)
nach Alter, Geschlecht und Steiermark gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Abb. 124 Qualität der Beziehungen der Schülerinnen und Schüler untereinander; Mittelwert auf Basis der 5-stufigen Skala mit dem möglichen Range 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht)
nach Alter, Geschlecht und Österreich gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Die Beziehungen der Schülerinnen und Schüler zu den Lehrerinnen und Lehrern kann auf eine gesunde Lernumgebung hinweisen. Deutlich sichtbar ist, dass die jüngeren Schülerinnen und Schüler ihre Beziehungen zu den Lehrerinnen und Lehrern besser bewerten als die älteren. Im Vergleich zu den Österreich-Daten liegen hier bei den 11- und 15-jährigen steirischen Schülerinnen und Schülern positivere Ergebnisse vor.

Die Skala (1=stimmt genau, 5=stimmt überhaupt nicht) setzt sich aus 3 Items zusammen:

  • Ich habe das Gefühl, dass meine Lehrerinnen und Lehrer mich akzeptieren, wie ich bin.
  • Ich habe das Gefühl, dass sich meine Lehrerinnen und Lehrer um mich als Person kümmern.
  • Ich habe großes Vertrauen in meine Lehrerinnen und Lehrer.
  • Steiermark
  • Österreich

Abb. 125 Anteil der SchülerInnen, die angeben, dass es Ihnen in der Schule sehr gut gefällt
nach Alter, Geschlecht und Steiermark gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Abb. 126 Anteil der SchülerInnen, die angeben, dass es Ihnen in der Schule sehr gut gefällt
nach Alter, Geschlecht und Österreich gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Mobbing

Mobbing kann zu schulischen Leistungseinbußen und Schulvermeidung führen. Es kann sich aber auch direkt auf die Gesundheit auswirken und Depressivität, Suizidalität oder psychosomatische Beschwerden auslösen, die in weiterer Folge zu psychischen Erkrankungen führen können Quelle: Robert Koch-Institut (Hg.) (2020): Mobbing und Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse der HBSC-Studie 2017/18 und Trends. Berlin (Journal of Health Monitoring, 5 (3)) .

Definition: Mobbing bezeichnet eine spezifische Form der Gewalt, welche wiederholt auftritt
und mit der Absicht, andere zu schädigen, ausgeübt wird. Zwischen den Personen,
die Mobbing ausüben, und jenen, die gemobbt werden, besteht ein Machtungleichgewicht,
welches es der betroffenen Person schwer macht, sich gegen das Mobbing zur Wehr zu setzen.

Der Anteil der steirischen Schülerinnen und Schüler, die gemobbt wurden, ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. 2010 gaben – je nach Altersgruppe – 7,8 % bis 19,9 % der Schülerinnen und Schüler an, gemobbt worden zu sein, 2018 waren es zwischen 3,2 % und 9,5 %.

  • Steiermark
  • Österreich

Abb. 127 Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in den letzten paar Monaten Opfer von Mobbing wurden
nach Alter, Geschlecht und Steiermark gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Abb. 128 Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in den letzten paar Monaten Opfer von Mobbing wurden
nach Alter, Geschlecht und Österreich gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Wie bei den Mobbing-Opfern kann auch bei den steirischen Mobbing-Täterinnen und -Tätern eine positive Entwicklung festgestellt werden. 2010 waren zwischen 10,0 % und 19,1 % der Schülerinnen und Schüler Mobbing-Täterinnen und -Täter. Dieser Anteil war bei der Befragung 2018 wesentlich niedriger.

  • Steiermark
  • Österreich

Abb. 129 Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in den letzten paar Monaten aktiv am Mobbing von Mitschülerinnen und Mitschülern beteiligt waren
nach Alter, Geschlecht und Steiermark gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Abb. 130 Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in den letzten paar Monaten aktiv am Mobbing von Mitschülerinnen und Mitschülern beteiligt waren
nach Alter, Geschlecht und Österreich gesamt 2018
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)

Aktualisiert am 19.08.2021