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Alkohol

In der steirischen Gesellschaft gilt Alkohol als akzeptiertes Genussmittel, obwohl sein Konsum erheblich zur Krankheitslast in der Bevölkerung beiträgt. Mit dem Aktionsplan Alkoholprävention „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ will der Gesundheitsfonds Steiermark die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren und über die Risiken des Alkoholkonsums informieren.

Alkohol und seine Auswirkungen

Europa ist weltweit gesehen die Region mit dem höchsten Alkoholkonsum pro Kopf. Dies geht Hand in Hand mit einer hohen alkoholbedingten Krankheitslast. Häufig auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind vor allem:

  • Krebs (von Lippe, Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Leber, Dickdarm, Rektum, Brust),
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie Hochdruck, Herzmuskelerkrankungen, ischämische Herzkrankheit, Schlaganfall,
  • Lebererkrankungen, vor allem Leberzirrhose,
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • und Unfälle Quelle: WHO-EURO-2019-3545-43304-60696-eng.pdf .

Außerdem werden durch Alkoholkonsum viele weitere Belastungen und Erkrankungen verursacht – sowohl für konsumierende Personen als auch für deren Umfeld: Quelle: Alcohol

  • Neben Verkehrsunfällen können weitere Unfallarten (z.B. Ertrinken, Stürze, Verbrennungen) auftreten.
  • Fälle von sexualisierter Gewalt und Gewalt in der Familie und Partnerschaft können mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden.
  • Es besteht ein höheres Risiko, an einer Infektionskrankheit wie Tuberkulose oder HIV zu erkranken.
  • Alkoholkonsum in der Schwangerschaft birgt ein Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, Fehlgeburten, Frühgeburten und Totgeburten. Für das Kind besteht weiters das Risiko, an einem Krankheitsbild aus dem Bereich der Fetalen Alkoholspektrumstörung FASD zu erkranken.
  • Familiäre Probleme, Probleme am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit oder finanzielle Probleme sind weitere soziale Folgen eines längerfristigen, schädlichen Alkoholkonsums.

Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert

Alkohol ist in Österreich ein wichtiges Genussmittel. Daher ist das Erreichen einer alkoholfreien Gesellschaft nicht Ziel von Präventions- oder Regulierungsmaßnahmen. Moderater Alkoholkonsum wird also weitgehend akzeptiert. Exzessiver Konsum, der deutliche Probleme verursacht, wird aber als problematisch gesehen. Eng damit verbunden ist die Akzeptanz von alkoholpolitischen Maßnahmen. In Österreich werden jene Maßnahmen besser akzeptiert, die einen problematischen oder risikobehafteten Alkoholkonsum verhindern, im Gegensatz zu restriktiveren Maßnahmen, die die gesamte Bevölkerung betreffen (z.B. durch strengere Verkaufsverbote) Quelle: GÖG, 2023: Handbuch Alkohol, Band 3: Ausgewählte Themen, S. 5 .

Weniger Alkohol – Mehr vom Leben

2011 bekannte sich das Land Steiermark zu einer „neuen steirischen Suchtpolitik“ in Form von zehn Leitlinien. Die neue steirische Suchtpolitik stellt einen Orientierungsrahmen für Akteure und Akteurinnen aus Politik, Wissenschaft und Praxis dar. „Kompetenzen im Umgang mit Sucht fördern und schädliche Auswirkungen verringern“ ist eines der Steirischen Gesundheitsziele, welches auch den Umgang mit Alkohol thematisiert.

„Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ ist eine Initiative des Gesundheitsfonds Steiermark. Ziel ist es, die steirische Bevölkerung für einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren, über mögliche Folgen eines übermäßigen Alkoholkonsums zu informieren und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Die Basis dafür ist der steirische Aktionsplan zur Alkoholprävention. Als erstes Bundesland setzt die Steiermark den Aktionsplan bereits seit 2016 um und ist damit Vorreiter in Österreich.

Der Aktionsplan Alkohol „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ beinhaltet folgende Schwerpunkte Quelle: Über Uns – Weniger Alkohol – Mehr vom Leben :

  • Investitionen in Suchtprävention bei
    Kindern & Jugendlichen, Familien und älteren Menschen
  • Investitionen in betrieblicher Alkoholprävention
  • Maßnahmen für Gastronomie, Events und Vereine
  • Sensibilisierung von Gesundheits- und Sozialberufen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Lobbying und Vernetzung von unterschiedlichen Interessensgruppen

Aktualisiert am 20.11.2025