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Opioide und andere Substanzen

Welche Erfahrungen haben Steirer*innen mit illegalisierten Substanzen? Mit Hilfe des Abwassermonitorings kann auf Art und Menge von konsumierten Substanzen und deren geografische Verteilung geschlossen werden. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über das Ausmaß eines risikoreichen Drogenkonsums unter Beteiligung von Opioiden.

Konsumprävalenz illegalisierte Substanzen

Die häufigste konsumierte illegalisierte Substanz in der Steiermark nach Cannabis ist Kokain. Über das gesamte Leben betrachtet sind es rund 4 % der Steirer*innen, die in der Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial von Erfahrungen mit Kokain berichten. Bezogen auf die letzten 30 Tage (30-Tage-Prävalenz) berichten etwa 0,7 % einen Konsum.

Österreichweit kann man von etwa 0,3 % der Bevölkerung ausgehen, die relevante Suchtsymptome aufgrund eines Kokainkonsums aufweisen Quelle: vgl. Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial: Auswertungen der dritten Erhebungswelle, S. 86 .

Nur wenige Steirer*innen berichten, jemals Konsumerfahrungen mit anderen illegalisierten Substanzen Ecstasy, Amphetamin, Methamphetamin / Crystal Meth, Heroin, Lachgas, neue psychoaktive Substanzen (NPS) gemacht zu haben. Je nach Substanz sind es über das gesamte Leben betrachtet weniger als 1 % bis rund 2 %.

Prävalenzschätzung des risikoreichen Drogenkonsums

Das Ausmaß eines risikoreichen Drogenkonsums unter Beteiligung von Opioiden wird auf Basis von mehreren Datenquellen eSuchtmittel, DOKLI, Krankenhausentlassungsdiagnosen, amtsärztliche Begutachtungen nach §12 SMG, Anzeigen nach SMG, drogenbezogene Todesfälle mit Opioidbeteiligung, vgl. Epidemiologiebericht Sucht 2024, S. 4 über jeweils zwei Jahre für Österreich gesamt und die Bundesländer geschätzt. Die Werte werden auf die Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahre normiert.

Für die Jahre 2022 und 2023 geht man für die Steiermark davon aus, dass zwischen 319 und 494 Personen je 100.000 Personen dieser Altersgruppe risikoreichen Drogenkonsum unter Beteiligung von Opioiden betreiben Quelle: Epidemiologiebericht Sucht 2024, S. 7 (2017: 227 bis 440; 2019: 270 bis 700). Das entspricht in der Steiermark im Jahr 2023 einer geschätzten Anzahl zwischen 2.739 und 3.632 risikoreich konsumierenden Personen Quelle: Epidemiologiebericht Sucht 2024, S. 20 .

  • Die meisten Menschen mit riskantem Konsum nehmen Opioide in Kombination mit anderen Substanzen.
  • Etwa 75 % sind Männer.
  • Rund 30 % bis 35 % konsumieren vorwiegend intravenös (Injektionen).

Wichtig ist die Betrachtung der jüngeren Altersgruppen, da diese „neu“ in den riskanten Konsum einsteigen und somit wenig Konsumerfahrung haben oder überhaupt das erste Mal konsumieren. Der Anteil der unter 25-Jährigen an den riskant Konsumierenden liegt in Österreich bei rund 8 % und bleibt im Zeitverlauf konstant. Das bedeutet, dass eine gleichbleibende Zahl an Personen in den risikoreichen Drogenkonsum einsteigt Quelle: Epidemiologiebericht Sucht 2024, S. 8 ff. .

Risiko Polysubstanzenkonsum

Der Konsum von zwei oder mehr Substanzen gleichzeitig oder sequentiell ist hoch riskant und häufig verantwortlich für Notfälle durch Überdosierungen bzw. für Todesfälle. So werden Heroin oder andere Opioide im Kombination mit Alkohol, Benzodiazepinen oder Stimulantien konsumiert Quelle: European Drug Report 2025, S. 138 & 155 .

Alter als Zeichen für die chronische Krankheit Opioidabhängigkeit

Betrachtet man die Gruppe der riskant Konsumierenden nach Alter, fallen rund zwei Drittel in die Altersgruppe der 35-Jährigen und Älteren. Dies zeigt den Charakter der chronischen Krankheit einer Opioidabhängigkeit und ist das Ergebnis einer guten therapeutischen Versorgung durch die Opioid-Agonisten-Therapie, welche die Überlebenszeit von Betroffenen verlängert.

Konsummonitoring durch Abwasseranalyse

Europaweit durchgeführte Abwasseranalysen geben seit dem Jahr 2010 Aufschluss über die geografische Verteilung und Menge von konsumierten Substanzen sowie über zeitliche Entwicklungen. Daten aus Österreich stehen seit dem Jahr 2016 zur Verfügung Quelle: vgl. https://i-med.ac.at/mypoint/news/781678.html . Wer konsumiert und wieviel je Person konsumiert wird, kann durch das europaweite Abwassermonitoring jedoch nicht beantwortet werden. Es zeigt sich, dass alle untersuchten Substanzen an nahezu allen Messstellen in Europa nachgewiesen werden, die Werte jedoch nach Regionen und im Zeitverlauf variieren.

Österreich liegt insgesamt mit den konsumierten Mengen der Substanzen, die mittels Abwassermonitoring gemessen werden können, im europäischen Mittelfeld. Insgesamt dominiert Cannabis als Substanz. Kokain scheint in ganz Europa und damit auch in Österreich im steigenden Ausmaß konsumiert zu werden. Die Abwasseranalysen verzeichnen dazu im zeitlichen Verlauf einen Anstieg.

In der Steiermark werden an mehreren Messstellen Proben für die Abwasseranalysen entnommen. Die folgende Abbildung zeigt die Werte der steirischen Messstellen im Zeitverlauf. Von den Messstellen Knittelfeld und Wildon stehen erst seit 2022 Messwerte zur Verfügung.

  • Kokain
  • Cannabis
  • Amphetamin
  • Methamphetamin
  • MDMA

Abb. 970: Durchschnittliche Konsumwerte Kokain im Zeitverlauf.
Nach steirischen Messstellen für die Jahre 2019 bis 2024
EUDA, Abwasseranalysen; Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Abb. 971: Durchschnittliche Konsumwerte Cannabis im Zeitverlauf.
Nach steirischen Messstellen für die Jahre 2019 bis 2024
EUDA, Abwasseranalysen; Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Abb. 972: Durchschnittliche Konsumwerte Amphetamin im Zeitverlauf.
Nach steirischen Messstellen für die Jahre 2019 bis 2024
EUDA, Abwasseranalysen; Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/o

Abb. 973: Durchschnittliche Konsumwerte Methamphetamin im Zeitverlauf.
Nach steirischen Messstellen für die Jahre 2019 bis 2024
EUDA, Abwasseranalysen; Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/o

Abb. 974: Durchschnittliche Konsumwerte MDMA („Ecstasy“) im Zeitverlauf.
Nach steirischen Messstellen für die Jahre 2019 bis 2024
EUDA, Abwasseranalysen; Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/o

In der Bevölkerung treten verschiedene legale und illegalisierte substanzgebundene oder substanzungebundene Suchtformen auf. Alkohol und Tabak- und Nikotinkonsum sind von allen Suchtformen am weitesten verbreitet. Suchtkrankheit ist jedoch unabhängig von der krankmachenden Substanz oder Verhaltensweise immer als psychische Krankheit zu betrachten und hat häufig einen chronischen Verlauf. Wesentlich ist dabei der sachliche, ganzheitliche, umfassende und zielgruppenspezifische Umgang mit der Krankheit ohne Stigmatisierung der Betroffenen. Dies gilt sowohl in der Prävention als auch in der Betreuung und Behandlung von suchtkranken Menschen.

In Österreich wurden in der Abwasseranalyse zusätzlich zu den illegalisierten Substanzen auch die Abfallprodukte von Alkohol und Nikotin im Abwasser gemessen. Die geringsten und höchsten Werte der Substanzen, die an den österreichischen Messstellen erhoben wurden, werden im Folgenden genormt auf 1.000 Personen je Tag beschrieben vgl. Oberacher H. (2025). Bericht zum Drogenmonitoring 2024. 4. März 2025 :

  • Alkohol:
    • 400 bis 700 Standardgläser á 20 Gramm Reinalkohol/Tag/1.000 Personen
    • das entspricht z.B. 200 bis 350 Liter Bier/Tag/1.000 Personen
    • das entspricht z.B. 100 bis 175 Liter Wein/Tag/1.000 Personen
  • Zigaretten:
    • 2.500 bis 4.000 Zigaretten/Tag/1.000 Personen
    • oder 125 bis 200 Schachteln Zigaretten/Tag/1.000 Personen
    • oder 13 bis 20 Stangen Zigaretten/Tag/1.000 Personen
  • Cannabis:
    • 30 bis 80 Dosen („Joints“)/Tag/1.000 Personen
  • Kokain:
    • 5 bis 20 Dosen/Tag/1.000 Personen
  • Amphetamin:
    • 2 bis 10 Dosen/Tag/1.000 Personen
  • Methamphetamin:
    • 0,5 bis 2,5 Dosen/Tag/1.000 Personen
  • MDMA:
    • 0,1 bis 0,35 Dosen/Tag/1.000 Personen

Konsumprävalenz bei Schüler*innen

Steirische Schüler*innen berichten in einem geringen Ausmaß von Erfahrungen mit verschiedenen illegalisierten Substanzen.

Abb. 822: Lebenszeitprävalenz verschiedener illegalisierter Substanzen.
Für Steiermark gesamt, 2024
Grundgesamtheiten: 1.201-1.209
ESPAD Österreich 2024; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Berechnung und Darstellung: EPIG GmbH
 

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Verschreibungspflichtige Schlaf- und Beruhigungsmittel (ohne ärztliche Verschreibung) werden von den steirischen Schüler*innen als am leichtesten verfügbar eingeschätzt. Ältere Schüler*innen und solche von Polytechnischen und Berufsschulen schätzen die Verfügbarkeit in höherem Ausmaß als leicht oder sehr leicht ein.

  • Geschlecht
  • Altersgruppen
  • Schultypen

Abb. 819: Einschätzung der Schwierigkeit, an illegalisierte oder verschreibungspflichtige Substanzen heranzukommen.
Nach Geschlecht für Steiermark gesamt, 2024
Grundgesamtheiten: 1.201-1.210
ESPAD Österreich 2024; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Abb. 820: Einschätzung der Schwierigkeit, an illegalisierte oder verschreibungspflichtige Substanzen heranzukommen.
Nach Altersgruppen für Steiermark gesamt, 2024
Grundgesamtheiten: xxxx
ESPAD Österreich 2024; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Abb. 821: Einschätzung der Schwierigkeit, an illegalisierte oder verschreibungspflichtige Substanzen heranzukommen.
Nach Schultypen für Steiermark gesamt, 2024
Grundgesamtheiten: xxxx
ESPAD Österreich 2024; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/o

Krankenhausaufenthalte

Im Jahr 2023 gab es 281 Krankenhausaufenthalte von Steirer*innen aufgrund von Opioiden und anderen Substanzen Hauptdiagnosen: Vergiftungen durch Drogenmissbrauch (6 Fälle), Psychotische Störungen durch Drogenmissbrauch (78 Fälle), Abhängigkeit von Kokain oder anderen Stimulanzien (9 Fälle), Abhängigkeit von multiplen Substanzen und anderen psychotropen Substanzen (127 Fälle), Abhängigkeit von Opioiden (61 Fälle) . 74 % der Aufenthalte entfielen auf Männer. Die Hauptdiagnose „Abhängigkeit von multiplen Substanzen und anderen psychotropen Substanzen“ wurde in 45 % der Fälle vergeben, gefolgt von „Psychotische Störungen durch Drogenmissbrauch“ (28 % der Fälle) und „Abhängigkeit von Opioiden“ (22 % der Fälle). Die regionale Verteilung ist in der folgenden Abbildung ersichtlich.

Abb. 891: Anzahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Opioiden und anderen Substanzen.
Nach Geschlecht und steirischen Versorgungsregionen, 2023
Daten absolut und alters- und geschlechtsstandardisiert je 10.000 EW
Grundgesamtheit: gesamt = 281
Diagnose- und Leistungsdokumentation der Krankenanstalten (MBDS); Berechnung und Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

91 % der Krankenhausaufenthalte entfielen auf Personen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren.

Abb. 938: Anzahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Opioiden und anderen Substanzen.
Nach Altersgruppen und Geschlecht für Steiermark gesamt, 2023
Daten standardisiert je 10.000 EW der jeweiligen Alters- und Geschlechtsgruppe

Grundgesamtheit: gesamt= 281
Diagnose- und Leistungsdokumentation der Krankenanstalten (MBDS); Berechnung und Darstellung: EPIG GmbH
 

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Im Verlauf der Pandemie kam es zu einem leichten Rückgang der Krankenhausaufenthalte, die Zahlen verändern sich seither kaum.

Abb. 893: Anzahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Opioiden und anderen Substanzen im Zeitverlauf.
Nach Geschlecht und steirischen Versorgungsregionen für Steiermark gesamt für die Jahre 2017 bis 2023
Daten alters- und geschlechtsstandardisiert je 10.000 EW

Grundgesamtheit: Steiermark gesamt 2023 = 281
Diagnose- und Leistungsdokumentation der Krankenanstalten (MBDS); Berechnung und Darstellung: EPIG GmbH 
Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Direkt drogenbezogene Todesfälle

Als drogenbezogene Sterbefälle werden Todesfälle infolge akuter Intoxikation Überdosierung gezählt. Häufig führt Mischkonsum durch das Zusammenspiel mehrerer Substanzen zum Tod. Einbezogen werden Intoxikationen mit Suchtgift nach dem Suchtmittelgesetz und mit Substanzen aus der Gruppe der neuen psychoaktiven Substanzen. In die Statistik der direkt drogenbezogenen Todesfälle fließen ausschließlich jene Fälle ein, in der ein Kausalzusammenhang zwischen dem Substanzkonsum und dem Tod durch Intoxikation nachweisbar ist Fälle, bei denen starke Zweifel bezüglich der Zugehörigkeit zur „Suchtgiftszene“ bestehen, werden seit dem Berichtsjahr 2017 aus der Statistik ausgeschlossen. . Das Ziel dieser Eingrenzung ist es, eine Einschätzung des hochriskanten Drogenkonsums zu erhalten zitiert nach Epidemiologiebericht Sucht 2023 S. 46 .

2023 wurden in Österreich 256 Todesfälle als direkt drogenbezogen klassifiziert, davon entfielen 30 auf die Steiermark. Dies entspricht in der Steiermark 4 Todesfällen je 100.000 EW zwischen 15 und 64 Jahren (Österreich: 4,3) vgl. Epidemiologiebericht Sucht 2024, S. 1 . Österreichweit betrachtet, waren in 73 % der Fälle Männer betroffen.

Im Zeitverlauf zeigt sich in Österreich seit 2014 eine steigende Tendenz bei den drogenbezogenen Todesfällen (von 2,4 Fällen je 100.000 EW zwischen 15 und 64 Jahren im Jahr 2014 auf 4,3 Fälle im Jahr 2023). Für die Steiermark zeigt der Zeitverlauf nach niedrigeren Werten in den Jahren 2017–2019 (zwischen 13 und 15 Fällen) seit dem Jahr 2020 eine Steigerung mit zwischen 24 und 30 Todesfällen je Jahr vgl. Epidemiologieberichte Sucht 2018–2024, Download von Epidemiologieberichte Sucht – illegale Drogen, Alkohol und Tabak (sozialministerium.gv.at) .

Der Altersschnitt der an Intoxikation Verstorbenen lag 2023 bei 34 Jahren. Der Anteil der Personen, die zum Zeitpunkt des Todes 25 Jahre oder jünger waren, steigt in den letzten Jahren wieder an, nachdem er seit Mitte der 2000er-Jahre stetig gesunken war vgl. Epidemiologiebericht Sucht 2024 S. 43 ff. .

Opioide sind in Österreich nach wie vor die dominierenden festgestellten Substanzen bei drogenbezogenen Todesfällen, wobei Mischintoxikationen mit verschiedenen Opioiden, mit Psychopharmaka, neuen psychoaktiven Substanzen oder Alkohol beim Großteil der Fälle nachgewiesen wurden vgl. Epidemiologiebericht Sucht 2024 S. 50 .

Opioide und synthetische Opioide

Heroin ist nach wie vor eine beteiligte Substanz bei den meisten Drogentodesfällen in Europa. Es kommen jedoch zunehmend andere Substanzen wie Opioid-Agonisten-Medikamente, Schmerzmittel oder hochpotente synthetische Opioide bei Notfällen vor Quelle: vgl. European Drug Report 2025, S. 132 ff. . Gründe dafür sind nicht gänzlich geklärt. Als ein Grund wird die veränderte Verfügbarkeit von Heroin aufgrund des Anbauverbots von Opium in Afghanistan europaweit beobachtet.

Synthetische Opioide spielen in Europa noch eine untergeordnete Rolle, treten aber in einzelnen Regionen zunehmend in Erscheinung. Die Entwicklungen dieses Marktes werden daher mit Sorgfalt beobachtet, da es aufgrund der hohen Wirksamkeit schon bei kleinsten Mengen zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen kommen kann. Neben der hochpotenten Substanz Fentanyl fallen Nitazene als weitere besorgniserregende Substanzengruppe auf Quelle: vgl. European Drug Report 2025, S. 138 & S. 155 .

Drogen haben oft unerwartete, unbekannte oder synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe, die Wirkung ist dadurch weniger vorhersehbar und der Konsum damit riskanter. Todesfälle in der Gruppe der jungen Konsumierenden nahmen in den letzten Jahren zu.

Schadensminimierende Angebote wie das Drug-Checking, Nadeltauschprogramme, Impfprogramme, Naloxon etc. sollten daher möglichst breit verfügbar sein, damit einzelne Personen ihr Konsumrisiko selbstbestimmt kontrollieren können. Mit den Ergebnissen aus dem Drug-Checking lassen sich außerdem Aussagen zur regionalen Verteilung von Substanzen sowie der Zusammensetzung von Inhaltsstoffen treffen, wodurch möglichst viel Wissen dazu gesammelt und geteilt werden kann.

Aktualisiert am 20.11.2025