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Risikoverhalten der erwachsenen Bevölkerung
In den letzten Jahren ging der Anteil von Raucher*innen herkömmlicher Tabakprodukte zurück. Wie steht es um den Konsum von E-Zigaretten und anderen Produkten? Und wie hoch ist die Motivation der steirischen Bevölkerung, den Konsum von Tabakprodukten zu beenden? – Antworten finden Sie auf dieser Seite.
Die aktuellste Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial fand 2020 statt. Die Erhebung fiel in die Covid-19-Pandemie und wurde durch zwei Folgeerhebungen im Herbst 2020 sowie im Jahr 2022 ergänzt. Ziel war vor allem, Veränderungen des Verhaltens im Verlauf der Pandemie abzubilden. Die Ergebnisse der Befragung von 2020 wurden im Suchtbericht für die Steiermark 2021 berichtet. Die Ergebnisse aus der Befragungswelle 2022 werden für die Steiermark hier ergänzend berichtet.
Konsum von konventionellen Zigaretten
Der Anteil der Steirer*innen, der täglich oder fast täglich konventionelle Zigaretten raucht, ging in den letzten 20 Jahren von rund 45 % im Jahr 2004 auf knapp 16 % im Jahr 2020 zurück .
Österreichweit zeigt sich im langfristigen Zeitverlauf ein steter Rückgang im Konsum von Rauchwaren. Zwischen 2020 und 2022 wird jedoch ein leichter Anstieg von täglich und fast täglich Konsumierenden berichtet. Insbesondere elektronische Inhalationsprodukte scheinen nun öfter als in der Vergangenheit täglich oder fast täglich konsumiert zu werden .
Zwischen den Geschlechtern gibt es in der Steiermark kaum Unterschiede beim täglichen oder fast täglichen Zigarettenkonsum. Nach Altersgruppen betrachtet geben Personen im Alter zwischen 35 und 64 Jahren mit knapp 24 % am häufigsten einen täglichen oder fast täglichen Konsum an, Personen ab 65 Jahren mit 11,4 % am seltensten. Dies kann auf Entwöhnung zurückgeführt werden, jedoch auch auf eine höhere vorzeitige Sterblichkeit von rauchenden Personen in dieser Altersgruppe .
Konsum von E-Zigaretten
Beim Konsum von E-Zigaretten hat es im Laufe der Pandemie wie beim Konsum von konventionellen Zigaretten kaum Veränderungen gegeben. Jedoch zeigt sich – verglichen mit der Zeit vor der Pandemie – bei den Steirer*innen, die E-Zigaretten konsumieren, ein höherer Anteil von täglich und fast täglich Konsumierenden. Dies ist sowohl für die Steiermark als auch für Österreich (insbesondere bei jüngeren Frauen ) zu erkennen.
Dual Use
Eine häufige Konsumform stellt die parallele Nutzung von mehreren verschiedenen Nikotinprodukten dar (Dual Use, Mehrfachkonsum). Häufig handelt es sich um die Kombination von konventionellen Zigaretten mit elektronischen Inhalationsprodukten (z.B. E-Zigaretten, Tabakerhitzer) bzw. rauchfreien Produkten wie Nikotinbeutel .
Veränderung der Konsumfrequenz im Verlauf der Covid-19-Pandemie: Zigaretten und E-Zigaretten
Es wurde im Jahr 2022 die Frage an Konsumierende von konventionellen Zigaretten gestellt, inwiefern sich deren Konsumfrequenz in den letzten vier Wochen vor der Befragung im Jahr 2022 im Vergleich zu vor der Pandemie verändert hat. Etwa zwei Drittel der Steirer*innen geben keine Veränderung des Konsums seit der Zeit vor der Pandemie an. Am häufigsten geben mit knapp 40 % junge Befragte zwischen 15 und 34 Jahren eine Veränderung der Konsumfrequenz an. Ab dem Alter von 35 Jahren geben rund drei Viertel der Befragten keine Veränderung des Konsums an. Bei den Personen, die eine Veränderung angeben, kommen sowohl eine Reduktion als auch eine Erhöhung des Konsums vor.
Konsumierenden von E-Zigaretten wurde dieselbe Frage gestellt. Hier geben größere Anteile der Befragten einen häufigeren Konsum an, verglichen mit der Zeit vor der Pandemie.
- Geschlecht
- Altersgruppen
Abb. 852: Veränderung der Konsumfrequenz von Zigaretten in den letzten 4 Wochen im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie.
Nach Geschlecht für Steiermark gesamt, 2022
Grundgesamtheiten: Zigaretten gesamt = 230, E-Zigaretten gesamt = 73
Österreichische Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial (GPS); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 853: Veränderung der Konsumfrequenz von Zigaretten in den letzten 4 Wochen im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie.
Nach Altersgruppen für Steiermark gesamt, 2022
Grundgesamtheiten: Zigaretten gesamt = 230, E-Zigaretten gesamt = 73
Österreichische Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial (GPS); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Gründe für eine Veränderung des Konsums im Verlauf der Pandemie
Als Gründe für eine Reduktion des Konsums von konventionellen Zigaretten im Vergleich zu vor Beginn der Pandemie wurden am häufigsten genannt:
- die Angst vor einer Krebserkrankung (28 %),
- finanzielle Gründe (25 %),
- der Wunsch nach mehr Kontrolle über das eigene Leben (23 %),
- der Wunsch, eine Vorbildrolle einzunehmen bzw. Verantwortung zu übernehmen (21 %).
Als häufigste Gründe für einen gesteigerten Zigarettenkonsum wurden folgende angegeben:
- viel Stress bzw. eine stark verspürte Belastung (42 %),
- Langeweile (28 %).
Konsum von weiteren Tabak- und Nikotinprodukten
Der Konsum von weiteren Tabak- und Nikotinprodukten (Zigarre, Pfeife, E-Shisha, E-Pfeife, Tabakerhitzer, Schnupftabak, Nikotinbeutel, pflanzliche Raucherzeugnisse) bleibt wie schon in den letzten Befragungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Aufhörversuche und Aufhörmotivation
Bei der Befragung im Jahr 2022 gaben rund 38 % der Steirer*innen, die mindestens einmal in der Woche Zigaretten konsumieren an, im letzten Jahr einen ernsthaften Aufhörversuch gestartet zu haben.
Etwas mehr als die Hälfte der Steirer*innen, die täglich oder fast täglich rauchen geben an, aktuell darüber nachzudenken, mit dem Rauchen aufzuhören. Über konkrete Pläne berichten rund 8 % der täglich oder fast täglich rauchenden Steirer*innen.
Rund 7,4 % der derzeit rauchenden Steirer*innen denken aktuell darüber nach, professionelle Hilfe zur Entwöhnung in Anspruch zu nehmen.
Aktualisiert am 20.11.2025

