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Versorgungsangebote

2023 wurden 295 Klient*innen in der Steiermark mit Hauptbetreuungsschwerpunkt Tabak und Nikotin in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen betreut. Welche weiteren Versorgungsangebote stehen betroffenen Personen zur Verfügung? Informationen dazu finden Sie auf dieser Seite.

Tabakprävention in der Steiermark

Mit der Tabakpräventionsstrategie hat die Steiermark von 2007 bis 2022 Ziele zur Reduktion des Tabakkonsums festgelegt und deren Erreichung mit zahlreichen Maßnahmen und Angeboten vorangetrieben. Seit 2023 wird die Strategie als „Schwerpunkt Tabak und Nikotin“ steiermarkweit mit folgenden Inhalten weitergeführt:

  • Information und Monitoring
  • Prävention bei Kindern und Jugendlichen
  • Advocacy (Interessenvertretung)
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Weiterbildungen im Gesundheitswesen
  • Entwöhnung

VIVID – Fachstelle für Suchtprävention ist für die Gesamtkoordination des Schwerpunkts zuständig.

 VIVID wurde anlässlich des Welt-Nichtraucher-Tags 2020  „World No Tobacco Day Award“ ausgezeichnet.

Bekanntheit von Entwöhnungsprogrammen bei Rauchenden

Steirer*innen, die in der der österreichischen Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial (GPS-Befragung 2022) einen Zigarettenkonsum in den letzten 4 Wochen angaben, wurden danach gefragt, von welchen Entwöhnungsprogrammen oder von welchen Mitteln zur Unterstützung der Entwöhnung sie bereits gehört hätten. Am häufigsten wurden dabei Nikotinersatzprodukte aus der Apotheke angegeben (75,2 %).

Abb. 775: Bekanntheit von Rauchentwöhnungsprogrammen.
Für Steiermark gesamt, 2022
Grundgesamtheit: gesamt = 223
Österreichische Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial (GPS); Bearbeitung: GÖG; Darstellung: EPIG GmbH
 

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Die tatsächliche Nutzung von Entwöhnangeboten aktuell oder in der Vergangenheit ist im Vergleich zur Bekanntheit der Angebote niedriger. Nikotinersatzprodukte aus der Apotheke und Selbsthilfebücher wurden und werden in der Steiermark gleich wie in Gesamtösterreich am häufigsten zur Unterstützung bei der Entwöhnung eingesetzt Quelle: vgl. BMSGPK (Hg.), 2023, Repräsentativerhebung zu Konsum und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial: Auswertungen der dritten Erhebungswelle, S. 32 .

Ambulante Angebote zur Entwöhnung

Ambulante Entwöhnung wird in der Steiermark von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) angeboten. Es werden sowohl Gruppenangebote (in Präsenz oder online) als auch Einzelentwöhnungen (online) durchgeführt. Der Großteil der Teilnehmenden (rund 85 %) nimmt an Gruppenangeboten teil. Angebote werden in allen steirischen Bezirken umgesetzt. Nach Geschlecht betrachtet nehmen etwas mehr Frauen als Männer teil. Teilnehmende kommen aus allen Altersgruppen.

Abb. 783: Anzahl der betreuten Klient*innen (direkt Betroffene) mit Hauptbetreuungsschwerpunkt Tabak und Nikotin.
Nach Altersgruppen und Geschlecht für Steiermark gesamt, 2023
Daten alters- und geschlechtsstandardisiert je 10.000 EW
Grundgesamtheit: Steiermark gesamt = 295
Einrichtungsklientendaten aus dem Fördercontrolling Sucht; Bearbeitung und Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Abb. 780: Anzahl der betreuten Klient*innen (direkt Betroffene) mit Hauptbetreuungsschwerpunkt Tabak und Nikotin im Zeitverlauf.
Nach Geschlecht und steirischen Versorgungsregionen für Steiermark gesamt für die Jahre 2020 bis 2023
Daten alters- und geschlechtsstandardisiert je 10.000 EW
Grundgesamtheit: Steiermark 2023 gesamt = 295
Einrichtungsklientendaten aus dem Fördercontrolling Sucht; Bearbeitung und Darstellung: EPIG GmbH

Veröffentlicht am 20.11.2025, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/

Stationäre Angebote sowie weitere Entwöhnangebote werden österreichweit auch von der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) und von der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) durchgeführt. Teilnehmer*innen kommen dabei aus allen Bundesländern, unter anderem auch aus der Steiermark.

Rauchfrei Telefon

Das Rauchfrei Telefon ist eine österreichweit zugängliche, niederschwellige und kostenfreie Möglichkeit, Unterstützung bei der Entwöhnung zu bekommen. Es wird von allen Bundesländern, Versicherungen und dem Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Die Beratung erfolgt anonym, daher sind keine steiermarkspezifischen Daten der Inanspruchnahme verfügbar.

Als nationale Quitline ist das Rauchfrei Telefon auf allen Zigarettenpackungen und auf den Verpackungen für Tabak zum Selbstdrehen aufgedruckt.

Rauchen als Thema bei Vorsorgeuntersuchungen

Bei den in der Steiermark durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen der Jahre 2019 bis 2023 wurde jeweils von rund 12 % der Frauen und 14 % der Männer ein ein Konsum von konventionellen Zigaretten angegeben. Im gleichen Ausmaß wurde jährlich während der Vorsorgeuntersuchung eine Kurzintervention durchgeführt, die zum Überdenken des Konsums anregt und zum Aufhören rät. Bei etwa 8 % der Frauen und 10 % der Männer, die die Vorsorgeuntersuchung machten, wurde 2023 außerdem eine Empfehlung zur Entwöhnung ausgesprochen.

Kontakte in die medizinische Regelversorgung bieten Gelegenheiten den Konsum von Tabak und Nikotin konsequent anzusprechen und Angebote zur Entwöhnung anzubieten.

Aktualisiert am 20.11.2025