Themen auf dieser Seite:
Information, Beratung, Prävention und Versorgung
Digitale Geräte und digitale Medien haben Einzug in unsere Gesellschaft gehalten. Der Umgang damit betrifft nahezu alle Bereiche des Lebens und die gesamte Bevölkerung. Laufende Neuerungen der digitalen Anwendungen und technischen Möglichkeiten gehen einher mit der Notwendigkeit, dazu Wissen bzw. Kompetenzen zu erwerben, zu erweitern und anzuwenden. Die kompetente Nutzung von Onlineangeboten und digitalen Medien und Geräten betrifft viele gesellschaftliche Bereiche und alle Altersgruppen – von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter.
Angebote zum Umgang mit digitalen Medien und Technologien
Themen der digitalen Medien und des Umgangs damit werden in der Steiermark in verschiedensten Bereichen behandelt, z.B. in der settingorientierten Gesundheitsförderung , in der Schule , in der Jugendarbeit , im Konsumentenschutz und in der Kriminal- bzw. Gewaltprävention . In allen Bereichen wird auch Wert auf die Ausbildung von Multiplikator*innen gelegt.
Ebenso stehen den Steirer*innen österreichweite Angebote zur Verfügung.
In der Steiermark unterstützt die Kompetenzstelle Digitale Gesellschaft Fachkräfte durch verschiedene Angebote zur Qualitätsentwicklung und -sicherung, und sie verstärkt Synergien durch Vernetzung und Kooperationen. Die Kompetenzstelle ist als zentrale Servicestelle auf Ebene der Verwaltung angesiedelt, und zwar im Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 6 – Bildung und Gesellschaft, Fachabteilung Gesellschaft.
Mit der IT School als steirischer Partner der EU-Initiative Safer Internet sowie mit Enter – Fachstelle für digitale Spiele stehen in der Steiermark Fachwissen und Angebote für Schüler*innen bzw. Kinder und Jugendliche, für Erziehungsberechtigte und für Pädagog*innen sowie weitere Fachleute in der Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung.
Angebote der Suchtprävention
Suchtpräventive Maßnahmen im Hinblick auf digitale Medien sind in den meisten Fällen in der universellen Prävention beinhaltet. Diese wird in der Steiermark von Vivid – Fachstelle für Suchtprävention koordiniert und durchgeführt.
Eine aktuelle Auflistung von Maßnahmen im Bereich der Suchtprävention, welche inhaltlich auf das Thema Internet und Medien abzielen, ist hier zu finden.
Angebote in Suchthilfeeinrichtungen
Folgende Suchthilfeeinrichtungen stehen in der Steiermark als Anlaufstelle, zur Weitervermittlung, in der Beratung und Therapie oder in der Wissensvermittlung zum Thema der suchthaften Internetnutzung zur Verfügung:
Eine spezialisierte Möglichkeit einer stationären Therapie bei Internet- und Gamingsucht besteht derzeit am Anton-Proksch-Institut in Wien.
Auswertung aus dem Fördercontrolling „Sucht“
Mit dem Jahr 2019 wurde in der Steiermark eine verbindliche Dokumentation für ambulante Suchthilfeeinrichtungen eingeführt. „Neue Medien“ kann in dieser Dokumentation als einer von zehn Hauptbetreuungsschwerpunkten definiert werden. Im Jahr 2022 wurden 62 Personen (0,8 % aller betreuten Personen) mit dem Schwerpunkt „Neue Medien“ in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen der Steiermark betreut. 2020 waren es 33 Personen (0,5 % aller betreuten Klient*innen) und im Jahr 2021 55 Personen (0,8 % aller Klient*innen). Rund 70 % der Klient*innen im Jahr 2022 waren Männer, knapp 30 % Frauen. Nach Altersgruppen betrachtet, waren rund drei Viertel der Betreuten zwischen 15 und 44 Jahre alt. Ob der Schwerpunkt „Neue Medien“ in steigendem Ausmaß Betreuungsmaßnahmen verlangt, wird zu beobachten sein.
Hilfe bei suchthafter Internetnutzung bieten neben den Suchthilfeeinrichtungen auch die psychosozialen Versorgungsangebote bzw. die niedergelassenen Psychotherapeut*innen in der Steiermark an.
Selbsthilfe
In der Steiermark gibt es keine Selbsthilfegruppe, die zum Thema Mediensucht bzw. suchthafte Internetnutzung arbeitet. Das Internet als ein Ort für Glücksspiel kann jedoch für spielsüchtige Personen relevant sein. Zum Themenbereich Spielsucht stehen in der Steiermark zwei Selbsthilfegruppen zur Verfügung.
Zum Thema Mediensucht bzw. suchthafte Internetnutzung existiert in Wien eine Selbsthilfegruppe an der Universitätsambulanz der Sigmund-Freud-Privatuniversität. Diese bietet neben Präsenztreffen auch Online-Treffen an, die ortsunabhängig genutzt werden können.
Leitlinie zur Prävention von dysreguliertem Bildschirm-Mediengebrauch in der Kindheit und Jugend
Im Juli 2023 wurde eine konsensbasierte medizinische Leitlinie zur Prävention von dysreguliertem Bildschirm-Mediengebrauch in der Kindheit und Jugend publiziert. Die Empfehlungen in der Leitlinie beziehen sich auf
- Information und Unterstützung von Eltern,
- altersspezifische Empfehlungen je nach Alter der Kinder zwischen 0 und 18 Jahren,
- Empfehlungen für einen digitalen Fernunterricht und für Pandemiezeiten,
- Empfehlungen für Eltern und Geschwister als Vorbilder,
- Empfehlung für ein Vorgehen im Falle von dysregulierter Bildschirm-Mediennutzung.
Informationen aus Deutschland zum Thema suchthafte Internetnutzung sind auf der Website des Fachverbandes Medienabhängigkeit e.V. abrufbar.
Aktualisiert am 23.11.2023