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Kindergarten und Schule
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen zählen zu den wichtigsten Einrichtungen, um junge Menschen zu erreichen. Doch wie zufrieden fühlen sich Kinder und Jugendliche in diesen Settings, z. B. in der Schule? Informationen rund um das Thema Kindergarten und Schule finden Sie auf dieser Seite.
Kindern und Jugendlichen soll ein unterstützendes soziales und sicheres Umfeld geboten werden. Neben der Unterstützung durch Pädagog*innen sollen auch die Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass sich der Besuch von Kindergarten und Schule positiv auf die Gesundheit des Kindes auswirkt.
Gesunde Kindergärten
Von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Styria vitalis und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) werden Unterstützungsleistungen für Kindergärten angeboten. Projektkindergärten werden über mehrere Jahre von Expert*innen fachlich beraten und begleitet. Außerdem werden Fortbildungen für Kindergartenteams organisiert und angeboten. Zu den Zielen des Netzwerks „Gesunder Kindergarten – gemeinsam wachsen“ zählen unter anderem:
- gesunde Rahmenbedingungen in den Einrichtungen zu verankern,
- die Unterstützung von Kindergärten, das Fundament für eine langfristige Gesundheit der Kinder zu legen und
- die Wichtigkeit der Gesundheit der Pädagog*innen bei den Erhaltern ins Bewusstsein zu rücken.
2022/23 zählten in der Steiermark 247 Kindergärten zum Netzwerk „Gesunder Kindergarten“, das entspricht einem Anteil von rund einem Drittel an allen Kindergärten. Erreicht wurden damit 11.469 Kinder und 1.664 Pädagog*innen.
Abb. 681: Anzahl der Kindergärten bzw. Kinder und Pädagog*innen im Netzwerk „Gesunder Kindergarten“ absolut und Anteil an allen steirischen Kindergärten/Kindern/Pädagog*innen.
Nach steirischen Versorgungsregionen für das Jahr 2022/23
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und Styria vitalis; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 505: Anteil der Kindergärten bzw. Kinder und Pädagog*innen im Netzwerk „Gesunder Kindergarten“ an allen Kindergärten/Kindern/Pädagog*innen.
Nach steirischen Versorgungsregionen und Steiermark gesamt für die Jahre 2012/13 bis 2022/23
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und Styria vitalis; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Gesunde Schulen
Gesunde Schulen werden von der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) und Styria vitalis begleitet. Es geht sowohl darum, den Lebensraum Schule für Jugendliche und Pädagog*innen gesund zu gestalten, als auch durch Informationen zu Gesundheitsthemen auf das Verhalten der einzelnen Schüler*innen sowie Pädagog*innen einzuwirken.
Im Schuljahr 2021/22 zählten in der Steiermark 150 Volksschulen sowie 28 Mittelschulen zum Netzwerk „Gesunde Schule, bewegtes Leben“. Das entspricht einem Anteil von ca. einem Drittel aller steirischen Volksschulen bzw. ca. einem Sechstel aller steirischen Mittelschulen.
Abb. 682: Gesunde Volksschulen bzw. Mittelschulen absolut und Anteil an allen Volksschulen bzw. Mittelschulen.
Nach steirischen Versorgungsregionen für das Schuljahr 2021/22
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), Styria vitalis und Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 628: Anteil gesunder Volksschulen bzw. Mittelschulen an allen Volksschulen bzw. Mittelschulen.
Nach steirischen Versorgungsregionen und Steiermark gesamt für die Jahre 2015/16 bis 2021/22
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), Styria vitalis und Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Neben Volksschulen und Mittelschulen sind weitere Schulformen im Netzwerk „Gesunde Schule“ vertreten. So nehmen mittlerweile allgemeinbildende höhere Schulen (AHS), Polytechnische Schulen, Landesberufsschulen und landwirtschaftliche Fachschulen an Angeboten des Netzwerks „Gesunde Schule“ aktiv teil. 2021/22 waren das 45 Schulen in der Steiermark.
Auch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) verfügt über verschiedene Angebote und Materialien zum Thema Sicherheit und Gesundheit in der Schule. Das Spektrum reicht von Verkehrssicherheits- und Radworkshops bis hin zu Broschüren und Checklisten, die das Bewusstsein für Unfallursachen und Gefahren im Schulunterricht wecken sollen.
Zufriedenheit in der Schule
Die Schule hat großen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit von Schüler*innen. So kann es sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken, wenn sich die Schüler*innen in der Schule wohlfühlen und unterstützt und gefördert werden. Negative Auswirkungen können entstehen, wenn starker Schulstress besteht und/oder die Schüler*innen Versagensgefühlen, Demütigungen oder Mobbing ausgesetzt sind.
In der HBSC-Befragung wurde auch die Zufriedenheit von Schüler*innen in der Schule erhoben. Der Anteil an Schüler*innen, denen es in der Schule sehr gut gefällt, ist bei jenen der 5. Schulstufe in der Steiermark sowie in Österreich am höchsten. In den anderen Schulstufen befinden sich die Werte für die Steiermark und Österreich auf einem ähnlichen Niveau. Auffällig ist, dass unter den Mädchen der 11. Schulstufe nur 10,14 % der steirischen bzw. 13,10 % der österreichischen Schülerinnen angab, dass es ihnen in der Schule sehr gut gefällt. Die HBSC-Befragung von 2018 zeigte ähnliche Ergebnisse.
- Steiermark
- Österreich
Abb. 515: Anteil der Schüler*innen, die angeben, dass es ihnen in der Schule sehr gut gefällt.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 121, m = 134, 7. Schulstufe w = 135, m = 158, 9. Schulstufe w = 159, m = 235 und 11. Schulstufe w = 69, m = 65
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 516: Anteil der Schüler*innen, die angeben, dass es ihnen in der Schule sehr gut gefällt.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 678, m = 692, 7. Schulstufe w = 816, m = 822, 9. Schulstufe w = 1.254, m = 1.128 und 11. Schulstufe w = 832, m = 564
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Die Beziehungen der Schüler*innen untereinander geben Hinweise auf das soziale Klima in einer Schule bzw. Klasse. In der HBSC-Befragung 2022 trafen die Mädchen und Burschen Einschätzungen zu folgenden Aussagen über ihre Klassenkamerad*innen:
- Die Schüler*innen in meiner Klasse sind gerne zusammen.
- Die meisten Schüler*innen in meiner Klasse sind nett und hilfsbereit.
- Meine Mitschüler*innen akzeptieren mich so, wie ich bin.
Zwischen 70 % und 80 % der steirischen Schüler*innen der 5., 9. sowie 11. Schulstufe stimmten zu, dass Schüler*innen derselben Klasse gerne zusammen sind bzw. dass diese nett und hilfsbereit sind. Der Aussage, von Mitschüler*innen so akzeptiert zu werden, wie man ist, stimmten zwischen 70 % und 80 % der steirischen Schüler*innen zu. Die Daten auf Österreich-Ebene zeigten eine ähnliche Verteilung. Die folgende Abbildung zeigt die Ergebnisse im Detail. Auch in der Befragung des Jahres 2018 gab es ähnliche Ergebnisse.
- Steiermark
- Österreich
Abb. 513: Qualität der Beziehungen der Schüler*innen untereinander.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 120–121, m = 131–132, 7. Schulstufe w = 135–136, m = 155–158, 9. Schulstufe w = 160, m = 233–234 und 11. Schulstufe w = 69, m = 66
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 514: Qualität der Beziehungen der Schüler*innen untereinander.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 670–673, m = 684–685, 7. Schulstufe w = 817–820, m = 817–819, 9. Schulstufe w = 1.255–1.256, m = 1.125–1.128 und 11. Schulstufe w = 834, m = 566–567
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Die Beziehungen der Schüler*innen zu den Lehrer*innen kann auf eine förderliche Lernumgebung hinweisen. In der HBSC-Befragung 2022 gaben Schüler*innen ihre Einschätzung zu folgenden Aussagen hinsichtlich der Beziehung zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen ab:
- Ich habe das Gefühl, dass meine Lehrer*innen mich akzeptieren, wie ich bin.
- Ich habe das Gefühl, dass sich meine Lehrer*innen für mich als Person interessieren.
- Ich habe großes Vertrauen in meine Lehrer*innen.
Jüngere Schüler*innen schätzen die Aussagen positiver ein als ältere. Im Vergleich der 5. und 11. Schulstufe zeigen sich folgende Ergebnisse bei den steirischen Mädchen und Burschen:
- Ca. 90 % haben das Gefühl, dass ihre Lehrer*innen sie akzeptieren, wie sie sind. In der 11. Schulstufe sind es ca. 74 %.
- Knapp 60 % stimmen zu, dass sich ihre Lehrer*innen für sie als Person interessieren. In der 11. Schulstufe sind es ca. 31 %.
- Beinahe 80 % bringen ihren Lehrer*innen großes Vertrauen entgegen. In der 11. Schulstufe sind es rund 33 %.
Die folgende Abbildung zeigt die Ergebnisse im Detail.
- Steiermark
- Österreich
Abb. 511: Qualität der Beziehungen der Schüler*innen zu ihren Lehrer*innen.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 120–121, m = 134, 7. Schulstufe w = 135–136, m = 154–156, 9. Schulstufe w = 160, m = 234–235 und 11. Schulstufe w = 69, m = 66
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 512: Qualität der Beziehungen der Schüler*innen zu ihren Lehrer*innen.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 667–675, m = 681–689, 7. Schulstufe w = 820, m = 812–816, 9. Schulstufe w = 1.255–1.256, m = 1.124–1.129 und 11. Schulstufe w = 833–834, m = 565–566
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Die Belastung durch schulische Anforderungen ist bei den älteren Schüler*innen deutlich höher als bei den jüngeren. Die größte Belastung zeigt sich in der Steiermark gleich wie in Österreich in der 11. Schulstufe. In der 7., 9. und 11. Schulstufe lässt sich erkennen, dass sich Mädchen durch schulische Anforderungen belasteter fühlen als Burschen. Auch die Österreich-Werte weisen eine ähnliche Einschätzung der Schüler*innen in diesen Schulstufen auf. Die Ergebnisse zeigten sich in der HBSC-Befragung 2018 ähnlich.
- Steiermark
- Österreich
Abb. 508: Belastung von Schüler*innen durch die schulischen Anforderungen.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 121, m = 133, 7. Schulstufe w = 133, m = 158, 9. Schulstufe w = 157, m = 234 und 11. Schulstufe w = 69, m = 66
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 509: Belastung von Schüler*innen durch die schulischen Anforderungen.
Nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt, 2022
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 5. Schulstufe w = 671, m = 687, 7. Schulstufe w = 815, m = 819, 9. Schulstufe w = 1.250, m = 1.127 und 11. Schulstufe w = 834, m = 567
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Betreuungsquoten
Für die Betreuungsquoten der Kinder in verschiedenen Altersstufen dienen die Barcelona-Ziele als Richtwerte. Diese besagen, dass für mindestens 90 % der Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt bzw. für 33 % der Kinder unter 3 Jahren ein Betreuungsplatz bestehen
sollte.
Die Betreuungsquote ergibt sich aus der Anzahl der Kinder in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen in Relation zu allen Kindern der jeweiligen Altersgruppe.
In der Steiermark lag die Betreuungsquote der 0- bis 2-jährigen Kinder im Jahr 2022 bei knapp 20 % und damit deutlich unter dem österreichischen Wert von knapp 30 %. Trotz des kontinuierlichen Anstiegs im zeitlichen Verlauf weist die Steiermark im Vergleich zu den anderen Bundesländern die niedrigste Betreuungsquote auf. Mitunter ist auch das Fehlen von nachgefragten Betreuungsplätzen ein Grund.
Die Betreuungsquote der 3- bis 5-jährigen Kinder lag im Jahr 2022 mit 88,90 % knapp unter den Barcelona-Zielen von 90 %. Auch hier befand sich die Steiermark unter der österreichischen Quote von 94,35 % und im Bundesländervergleich an letzter Stelle.
Abb. 683: Betreuungsquote der 0- bis 2-jährigen bzw. 3- bis 5-jährigen Kinder.
Nach österreichischen Bundesländern, 2022
Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 504: Betreuungsquoten der 0- bis 2-jährigen sowie 3- bis 5-jährigen Kinder im zeitlichen Verlauf.
Für Steiermark und Österreich gesamt für die Jahre 2002–2022
Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Sozialstaffel für Elternbeiträge
Die Elternbeiträge für die Betreuung in institutionellen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sind in der Steiermark sozial gestaffelt. Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem Nettofamilieneinkommen, der Anzahl der zu betreuenden Kinder in einer Familie sowie nach dem Alter des zu betreuenden Kindes und der täglichen Betreuungszeit in einer Einrichtung. Die Art und Höhe der Förderung ist im Steiermärkischen Kinderbetreuungsförderungsgesetz 2019 geregelt. Jedes Jahr wird auf Basis dieses Gesetzes eine entsprechende Durchführungsverordnung erlassen, aus der sich die sozial gestaffelten Beitragshöhen für Eltern errechnen.
Betreuungsangebote in Kindertagesheimen
Als Kindertagesheime werden alle institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen verstanden. Darunter fallen:
- Krippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen (Kleinkinderkrippen, Krabbelstuben),
- Kindergärten (allgemeine Kindergärten, Integrations-, Sonder- und Übungskindergärten),
- Horte (allgemeine Horte, Integrations-, Sonder-, Übungshorte und ähnliche Schülerbetreuungseinrichtungen) sowie
- altersgemischte Betreuungseinrichtungen (z. B. Tagesheimstätten, Kindergruppen u. ä.).
Grundsätzlich ausgenommen sind Tageseltern, Spielgruppen, Internate, Ganztagsschulen und Schülerheime.
Spezielle medizinische und soziale Betreuungsangebote
In Kindertagesheimen, die spezielle medizinische und soziale Betreuung anbieten, erhalten Kinder folgende Angebote:
- psychologische Betreuung,
- logopädische Betreuung,
- Betreuung durch Sonderkindergärtner*innen,
- Betreuung durch Sozialarbeiter*innen .
Im Jahr 2021/22 wurden in 22 steirischen Kindertagesheimen medizinische und soziale Betreuungsangebote für Kinder zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahr 2014/2015 ist die Anzahl der Einrichtungen mit speziellen Betreuungsangeboten relativ gleichbleibend, damals waren es 21 Einrichtungen.
Integrative Zusatzbetreuung
In Kindertagesheimen mit integrativer Zusatzbetreuung werden Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit Kindern ohne Behinderungen betreut. Integrative Erziehung trägt dazu bei, Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzuwirken. Kinder lernen es als selbstverständlich zu sehen, dass Mitmenschen in ihrer Ausdrucksmöglichkeit, in ihrem Tempo oder in ihrer Leistungsfähigkeit anders sein können. Gleichzeitig wird das soziale Lernen der Kinder mit und ohne Behinderung gefördert.
Im Jahr 2021/22 gab es steiermarkweit 1.060 Einrichtungen (ca. 96 % aller Kindertagesheime), die diese Form der Betreuung angeboten haben. Seit 2014/15 ist die Anzahl der Einrichtungen kontinuierlich gestiegen.
Kinder und Jugendliche nach Schulsparten
In diesem Kapitel werden Daten zu Kinder und Jugendlichen dargestellt, die eine Schule in der Steiermark besuchen. Im Schuljahr 2021/22 waren das insgesamt149.356 Schüler*innen. In den folgenden Tabellen und Abbildungen werden jene Regionen ausgewiesen, in welchen die Kinder und Jugendlichen zur Schule gehen, und nicht deren Wohnbezirk.
Zur übersichtlicheren Darstellung der unterschiedlichen Schulformen können diese in Schulsparten gegliedert und zusammengefasst werden. Diese Gliederung nach Schulsparten ist im Schulorganisationsgesetz verankert:
- Allgemeinbildende Pflichtschulen (Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen, Polytechnische Schulen)
- Allgemeinbildende höhere Schulen (Unterstufe, Oberstufe)
- Sonstige allgemeinbildende Schulen
- Berufsbildende Pflichtschulen (Berufsschulen)
- Berufsbildende mittlere Schulen
- Berufsbildende höhere Schulen
- Sonstige berufsbildende Schulen (z. B. Schulen im Gesundheitswesen)
Die folgende Abbildung zeigt die Anteile der Schulsparten je Region. In der Steiermark besuchten im Schuljahr 2021/22 rund die Hälfte aller Schüler*innen allgemeinbildende Pflichtschulen (ca. 76.000). Rund 20 % besuchten eine allgemeinbildende höhere Schule (ca. 28.600), jeweils etwas über 10 % eine berufsbildende Pflichtschule (ca. 16.300) bzw. berufsbildende höhere Schule (ca. 17.400). Weitere 10 % verteilten sich auf berufsbildende mittlere Schulen (ca. 5.500), sonstige berufsbildende Schulen (ca. 4.500) sowie sonstige allgemeinbildende Schulen (ca. 1.100).
Abb. 635: Anteil der Kinder und Jugendliche nach Schulsparten und Region (Standort der Schule).
Nach steirischen Versorgungsregionen im Schuljahr 2021/22
Statistik Austria; Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark; Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 06.06.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Schulsuspendierungen
Eine Schulsuspendierung ist laut Schulunterrichtsgesetz dann vorzunehmen, wenn durch das Fehlverhalten von Schüler*innen die Sittlichkeit, körperliche Sicherheit oder das Eigentum von Mitschüler*innen bzw. anderen Personen an der Schule gefährdet wurde (Gefahr in Verzug). Das Vorliegen der Schulsuspendierung muss von der Bildungsdirektion genau geprüft werden. Sie geht einher mit der vorübergehenden Einschränkung des Rechts auf Bildung – ein Grundrecht, welches in der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 verankert ist.
Im Schuljahr 2021/22 gab es in der Steiermark 42 Schulsuspendierungen. Im darauffolgenden Schuljahr 2022/23 erhöhte sich die Anzahl auf 73 Suspendierungen. Dabei handelt es sich um Schüler*innen, die eine erhöhte Gewaltbereitschaft zeigen, sich extremen Überzeugungen zuwenden oder mit ihrem Verhalten sich selbst bzw. Mitschüler*innen gefährden. Aus diesem Grund wurde ein Leitfaden zum Umgang mit Gewalt und Radikalisierung an steirischen Schulen von der Bildungsdirektion Steiermark ausgearbeitet. In diesem Leitfaden werden Maßnahmen und Vorschläge zur Prävention vermittelt.
Aktualisiert am 06.06.2024