Prävalenz

Alle Zahlen dieses Abschnittes stammen aus Erhebungen Quelle: x-sample (2023). Prävalenzschätzung und Strategieentwicklung zur suchtassoziierten Internetnutzung in der Steiermark. Im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark, Graz. , die im Jahr 2022 in der Steiermark bei rund 3.000 Schülerinnen (Ende März bis Anfang Juni 2022) aller Schultypen ab der 7. Schulstufe sowie bei rund 800 Erwachsenen (Juli 2022) durchgeführt wurden. Sowohl in der Zielgruppe Schülerinnen als auch in jener der Erwachsenen handelt es sich um repräsentative Querschnitte. Die Erhebung bei den Schüler*innen wurde im Klassenverband im Rahmen einer Unterrichtsstunde im Präsenzmodus als Onlinebefragung und jene der Erwachsenen mittels standardisierter telefonischer Interviews durchgeführt (detaillierte Informationen zur Methodik der Erhebungen sind im Studienbericht nachzulesen).

Die Prävalenzschätzung zur suchtassoziierten Internetnutzung erfolgte auf Grundlage der deutschsprachigen Fassung des anerkannten Screeninginstruments „Compulsive Internet Use Scale“ auf Basis einer validierten Klassifikation Besser B, Rumpf HJ, Bischof A, Meerkerk GJ, Higuchi S, Bischof G. Internet-Related Disorders: Development of the Short Compulsive Internet Use Scale. Cyberpsychol Behav Soc Netw. 2017 Nov;20(11):709-717. doi: 10.1089/cyber.2017.0260. PMID: 29125788. (für nähere Erläuterungen dazu siehe Infobox Screeninginstrumente). Auch wenn das Instrument anerkannt ist, bleibt es ein Screeningverfahren und ist nicht mit diagnostischen Interviews gleichzusetzen. Das Ergebnis des Screenings ist eine Klassifikation der Befragten in die Gruppen „Unauffällig“ oder „Auffällig“ (im Sinne von suchtassoziiert nutzend). Ein allfälliges Vorliegen der Diagnose „Internetnutzungsstörung“ kann mangels diagnostischer Interviews daraus nicht abgeleitet werden.

Im Rahmen des Berichts werden Screeningergebnisse von

suchtassoziierter Internet- bzw. Gerätenutzung,

Suchtassoziierte Internet- bzw. Gerätenutzung wurde mittels Compulsive Internet Use Scale (CIUS) nach Maßgabe der deutschsprachigen 7-Item-Kurzform von Bischof et al. Bischof G, Bischof A, Besser B, Rumpf HJ (2016). Problematische und pathologische Internetnutzung: Entwicklung eines Kurzscreenings (PIEK). Abschlussbericht an das Bundesministerium für Gesundheit. Lübeck: Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. , 2016 , und deren Validierung durch Besser et al., 2017 Besser B, Rumpf HJ, Bischof A, Meerkerk GJ, Higuchi S, Bischof G. Internet-Related Disorders: Development of the Short Compulsive Internet Use Scale. Cyberpsychol Behav Soc Netw. 2017 Nov;20(11):709-717. doi: 10.1089/cyber.2017.0260. PMID: 29125788. , gescreent. Folgende Suchtkriterien sind dabei berücksichtigt: Kontrollverlust, resultierende Konflikte, gedankliche Eingenommenheit, Bewältigungsmechanismus. Als Cut-off-Score zur Klassifikation wurde eine Summenscore von 13 definiert (Sensitivität von 0,81; Spezifität von 0,97; siehe Besser et al., 2017). Die interne Konsistenz der Skala ist gut und beträgt 0,84 (Cronbachs Alpha).

Schlafstörungen und

Schlafstörungen wurden mittels Insomnia Severity Index (ISI) nach Maßgabe der deutschen Übersetzung und Validierung von Gerber et al., 2016 Gerber M, Lang C, Lemola S, Colledge F, Kalak N, Holsboer-Trachsler E, Pühse U, Brand S. Validation of the German version of the insomnia severity index in adolescents, young adults and adult workers: results from three cross-sectional studies. BMC Psychiatry 16, 174 (2016). https://doi.org/10.1186/s12888-016-0876-8 gescreent. Als Kriterien werden Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten, frühzeitiges Erwachen, subjektive Schlafzufriedenheit, mit dem Schlaf assoziierter Leidensdruck sowie assoziierte Beeinträchtigungen von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Die interne Konsistenz der Skala ist gut und beträgt 0,80 (Cronbachs Alpha).

Angststörungen dargestellt.

Angststörungen wurden mittels Generalized Anxiety Disorder Screener (GAD-7) nach Maßgabe der deutschen Übersetzung von Löwe et al., 2008 Löwe B, Decker O, Müller S, Brähler E, Schellberg D, Herzog W, Herzberg PY (2008). Validation and Standardization of the Generalized Anxiety Disorder Screener (GAD-7) in the General Population. Medical Care, 46(3), 266–274. http://www.jstor.org/stable/40221654 , und deren Validierung von Mossman et al., 2017 Mossman, S. A., Luft, M. J., Schroeder, H. K., Varney, S. T., Fleck, D. E., Barzman, D. H., Gilman, R., DelBello, M. P., & Strawn, J. R. (2017). The Generalized Anxiety Disorder 7-item (GAD-7) scale in adolescents with generalized anxiety disorder: Signal detection and validation. Annals of Clinical Psychiatry: Official Journal of the American Academy of Clinical Psychiatrists, 29(4), 227-234A. gescreent. Die GAD-7 orientiert sich an den zentralen diagnostischen Kriterien für Angststörungen aus DSM-IV und ICD-10. Als Cut-off zur Klassifikation wurde ein Summenscore von 11 definiert (nach Maßgabe der Validierung in einer Population aus Jugendlichen mit durch strukturierte Interviews bestätigten generalisierten Angststörungen von Mossman et al., 2017). Die interne Konsistenz der Skala ist exzellent und beträgt 0,91 (Cronbachs Alpha).

Aktualisiert am 23.11.2023