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Vorsorge

Die Vorsorgeuntersuchung wird in Österreich ab dem Alter von 18 Jahren einmal jährlich angeboten. Frauen können dabei zur Krebsvorsorge einen Pap-Abstrich vornehmen lassen.

Vorsorgeuntersuchung

Mit der Vorsorgeuntersuchung wird allen Personen ab dem 18. Lebensjahr ein Untersuchungsprogramm angeboten, das einmal pro Jahr in Anspruch genommen werden kann. Das Angebot besteht seit 1974. Im Jahr 2005 wurde die Vorsorgeuntersuchung vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und der Ärztekammer weiterentwickelt. Der Fokus liegt nicht nur darauf, dass die „Vorsorgeuntersuchung Neu“ dem aktuellen Stand der Medizin entspricht, sondern auch darauf, genderspezifische Aspekte zu berücksichtigen.

2019 nahmen 149.174 Steirerinnen und Steirer das Angebot der Vorsorgeuntersuchung Neu in Anspruch. 2.321 der Untersuchungen zählen zum gynäkologischen Untersuchungsprogramm, welches gesondert dargestellt wird. Die Vorsorgeuntersuchung wird von Frauen etwas mehr genützt als von Männern. Der Anteil der Frauen liegt bei 55,0 %. Ein regionaler Vergleich ist möglich, indem die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen der Zielgruppe (Bevölkerung ab 18 Jahren) gegenübergestellt wird. In der Steiermark sind das 1.442 Personen je 10.000 EW 18+, die die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit Niederösterreich und Oberösterreich liegt die Steiermark damit unter dem österreichischen Wert von 1.514 Personen je 10.000 EW 18+.

Abb. 3.15: Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen absolut und je 10.000 EW
nach österreichischen Bundesländern 2019
Österreichische Sozialversicherung

Seit 2005 ist die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung durch Steirerinnen und Steirer etwas angestiegen. Damals gingen 1.302 Personen je 10.000 EW 18+ zur Vorsorgeuntersuchung.

Abb. 26: Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen absolut und je 10.000 EW
nach Geschlecht, österreichischen Bundesländern und Österreich gesamt für die Jahre 2006-2019
Österreichische Sozialversicherung

Die meisten Personen, die eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen sind zwischen 54 und 65 Jahre alt. 21,4 % der untersuchten Personen zählen zu dieser Altersgruppe.

Abb. 21: Anteil der Personen, die eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen
nach Alter in 10-Jahres-Schritten, Geschlecht und Steiermark gesamt 2019
Österreichische Sozialversicherung

Pap-Abstrich zur Krebsvorsorge

Durch einen Pap-Abstrich können Zellveränderungen am Gebärmutterhals erkannt werden. Hervorgerufen werden diese Veränderungen fast ausschließlich von HPV-Infektionen. Es besteht in der Folge die Möglichkeit, dass aus diesen Zellveränderungen Krebsvorstufen entstehen, aus dem sich in weiterer Folge Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird in Österreich empfohlen, dass ab einem Alter von 18 Jahren einmal im Jahr ein Pap-Abstrich durchgeführt wird vgl. Gebärmutterhalskrebs – Zervixkarzinom | Gesundheitsportal .

Die folgenden Daten enthalten die Anzahl der Mädchen und Frauen, die mindestens einmal im Jahr einen Pap-Abstrich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung oder kurativ bei einer Vertragspartnerin oder einem Vertragspartner der Sozialversicherung Daten von Wahlärzt*innen sind hier nicht enthalten in Anspruch genommen haben. Zwischen 20 und 55 Jahren nahm etwa jede dritte bis vierte Frau einen Abstrich pro Jahr in Anspruch. Die Altersverteilung war in der Steiermark vergleichbar mit den österreichweiten Daten.

Abb. 486: Anzahl der Frauen, die mindestens einen Pap-Abstrich (kurativ oder Vorsorge) in Anspruch genommen haben.
Nach Alter, je 10.000 Mädchen und Frauen der jeweiligen Altersgruppe, Steiermark und Österreich, 2022
Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungen, Abrechnungsdaten der Vertragspartner*innen der Krankenversicherungsträger (keine Wahlärzt*innen); Berechnung: EPIG GmbH

Abb. LK3MF: Anzahl der Frauen, die mindestens einen Pap-Abstrich (kurativ oder Vorsorge) in Anspruch genommen haben.
Je Versorgungsregion, je 10.000 Mädchen und Frauen ab 10 Jahren, Steiermark, 2022
Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungen, Abrechnungsdaten der Vertragspartner*innen der Krankenversicherungsträger (keine Wahlärzt*innen); Berechnung: EPIG GmbH

Der zeitliche Verlauf zeigte sowohl für die Steiermark als auch für gesamt Österreich zwischen 2015 und 2019 einen kontinuierlichen Rückgang in der Inanspruchnahme von Pap-Abstrichen bei Vertragsärzt*innen der Krankenversicherungsträger. Dieser Rückgang setzte sich im Jahr 2020 fort. Ab 2020 bewegten sich die Zahlen der Inanspruchnahme in etwa auf gleichbleibendem Niveau.

Abb. 487: Anzahl der Frauen, die mindestens einen Pap-Abstrich (kurativ oder Vorsorge) in Anspruch genommen haben.
Im Zeitverlauf, je 10.000 Mädchen und Frauen ab 10 Jahren, Steiermark und Österreich, 2015-2022
Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungen, Abrechnungsdaten der Vertragspartner*innen der Krankenversicherungsträger (keine Wahlärzt*innen); Berechnung: EPIG GmbH

Screening-Programme

Die Leitlinie „Prävention des Zervixkarzinoms“ zeigt, dass neben dem Pap-Abstrich als Screeningmethode auch die Möglichkeit des Screenings mittels HPV-Testung besteht. Dabei wird vorrangig auf das Vorhandensein des verursachenden Virus getestet, während beim Pap-Abstrich auf Zellveränderungen getestet wird. Studien zeigen, dass ein Screening mit HPV-Testung bei leitliniengerechter und qualitätsgesicherter Umsetzung bessere Ergebnisse zu erzielen vermag als ein Screening mit Pap-Abstrich vgl. European Commission, 2015, European guidelines for quality assurance in cervical cancer screening. Second edition – Supplements; European guidelines for quality assurance in cervical cancer screening – Publications Office of the EU (europa.eu) .

Die österreichische Krebshilfe empfiehlt, ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich einen Pap-Abstrich durchführen zu lassen. Ab dem 30. Lebensjahr wird zumindest alle drei Jahre ein HPV-Test empfohlen, wobei eine Doppeltestung (gleichzeitig Pap-Abstrich und HPV-Testung) vermieden werden soll vgl. Österreichischer Krebsreport 2021, S. 26, Krebsreport 2021.pdf (goeg.at) .

Die Kosten für einen HPV-Test werden in Österreich nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn ein Pap-Abstrich ein auffälliges Ergebnis gezeigt hat vgl. Gebärmutterhalskrebs – Zervixkarzinom | Gesundheitsportal .

Aktualisiert am 12.03.2024