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Sexualität & Verhütung
Die berichteten Erfahrungen von steirischen Schüler*innen und Lehrlingen mit Sexualität und Verhütung sind der Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) entnommen. Weiters finden Sie in diesem Abschnitt, wo man sich in der Steiermark zu Fragen der Sexualität und Verhütung oder bei ungewollter Schwangerschaft beraten lassen kann, und was Schule und Kindergarten mit sexueller Bildung zu tun haben.
Die WHO definiert sexuelle Gesundheit als einen „Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf Sexualität, und nicht nur das Fehlen von Krankheit, Dysfunktion oder Gebrechen. Sie erfordert einen positiven und respektvollen Zugang zu Sexualität und sexueller Beziehung, ebenso wie die Möglichkeit genussvolle und sichere sexuelle Erfahrungen zu erleben, frei von Zwängen, Diskriminierung und Gewalt“ .
Die Erfahrungen von Burschen und Mädchen in Bezug auf Verhütung und (erstem) Geschlechtsverkehr wurden aus der HBSC-Studie und der Lehrlingsbefragung abgeleitet.
Wenn auf dieser Seite Begriffe wie „männlich“, „weiblich“, „Mädchen“ oder „Burschen“ verwendet werden, dann werden damit all diejenigen gemeint, die sich mit dem jeweiligen Geschlecht identifizieren. Eine gesonderte Darstellung von Personen, die sich außerhalb bzw. innerhalb des binären Geschlechterspektrums identifizieren, ist aufgrund der aktuellen Datenlage derzeit nicht möglich .
Erfahrungen von Schüler*innen und Lehrlingen mit Sexualität und Verhütung
Der Großteil der befragten Schüler*innen der 9. Schulstufe (78 %) und der 11. Schulstufe (60 %) gab an, noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Es wurde kein nennenswerter Unterschied in den Angaben zwischen den Geschlechtern festgestellt.
- Steiermark
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Abb. 453: Angaben der Schüler*innen zum eigenen Sexualverhalten
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=158, m=224 und 11. Schulstufe w=67, m=64
nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 454: Angaben der Schüler*innen zum eigenen Sexualverhalten
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=1.238, m=1.108 und 11. Schulstufe w=815, m=543
nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Bei den befragten Lehrlingen gaben ca. 73 % an, bereits Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Der Anteil der weiblichen Lehrlinge war mit ca. 76 % etwas höher als der Anteil der männlichen Befragten (ca. 68 %).
- Steiermark
- Österreich
Abb. 455: Angaben der Lehrlinge zum eigenen Sexualverhalten
Grundgesamtheit: w=164, m=115
nach Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 456: Angaben der Lehrlinge zum eigenen Sexualverhalten
Grundgesamtheit: w=1.372, m=1.519
nach Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Steirische Schüler*innen berichteten, vorrangig im Alter von 14, 15 oder 16 Jahren den ersten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Der Großteil (knapp 72 %) der befragten steirischen Schüler*innen der 9. Schulstufe (ohne Darstellung) , der angab bereits Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, berichtete, beim ersten Geschlechtsverkehr 14 oder 15 Jahre alt gewesen zu sein. In der 11. Schulstufe gaben 51 % der Befragten an, 15 oder 16 Jahre alt gewesen zu sein.
- Steiermark
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Abb. 458: Angaben der Schüler*innen zum Alter beim ersten Geschlechtsverkehr
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheit: 11. Schulstufe w=28, m=24
nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 459: Angaben der Schüler*innen zum Alter beim ersten Geschlechtsverkehr
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=200, m=225 und 11. Schulstufe w=312, m=168
nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Bei den befragten Lehrlingen in der Steiermark war die Altersverteilung gleichmäßiger. Der größte Anteil (ca. 28 %) gab an, beim ersten Geschlechtsverkehr 15 Jahre alt gewesen zu sein. Diese Verteilung ist zwischen den Geschlechtern annähernd gleich.
- Steiermark
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Abb. 460: Angaben der Lehrlinge zum Alter beim ersten Geschlechtsverkehr
Grundgesamtheit: w=124, m=77
nach Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 461: Angaben der Lehrlinge zum Alter beim ersten Geschlechtsverkehr
Grundgesamtheit: w=911, m=971
nach Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Verhütung
Die Schüler*innen und Lehrlinge, die angaben bereits Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, wurden auch zum Thema Verhütung befragt. In der 9. Schulstufe gaben ca. 66 % der Befragten an, ein Kondom beim letzten Geschlechtsverkehr verwendet zu haben, und ca. 30 % gaben an, die Antibabypille als Verhütungsmittel verwendet zu haben. In der 11. Schulstufe war die Verteilung der Verwendung des jeweiligen Verhütungsmittels ähnlich. Hier gaben knapp 58 % der Befragten an, ein Kondom verwendet zu haben, und etwa 62 % gaben an, die Antibabypille verwendet zu haben.
Bei den befragten Lehrlingen lag der Anteil der Verwendung eines Kondoms bzw. der Antibabypille bei jeweils knapp 50 %.
- Steiermark
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Abb. 462: Angaben der Schüler*innen zur Verhütungsmethode Kondom
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=34, m=49 und 11. Schulstufe w=28, m=24
nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 464: Angaben der Schüler*innen zur Verhütungsmethode Kondom
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=200, m=224 und 11. Schulstufe w=312, m=168
nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
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Abb. 465: Angaben der Lehrlinge zur Verhütungsmethode Kondom
Grundgesamtheit: w=124, m=77
nach Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 466: Angaben der Lehrlinge zur Verhütungsmethode Kondom
Grundgesamtheit: w=900, m=963
nach Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
- Steiermark
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Abb. 467: Angaben der Schüler*innen zur Verhütungsmethode Antibabypille
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=32, m=50 und 11. Schulstufe w=28, m=24
nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 468: Angaben der Schüler*innen zur Verhütungsmethode Antibabypille
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=199, m=225 und 11. Schulstufe w=312, m=167
nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
- Steiermark
- Österreich
Abb. 469: Angaben der Lehrlinge zur Verhütungsmethode Antibabypille
Grundgesamtheit: w=123, m=77
nach Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
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Abb. 470: Angaben der Lehrlinge zur Verhütungsmethode Antibabypille
Grundgesamtheit: w=905, m=968
nach Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Die „Pille danach“ ist eine Verhütungsmethode für den Notfall (z.B. bei Versagen der Verhütungsmethode oder nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr). Sie ist rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.
Die „Pille danach“ kann den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern, wenn noch kein Eisprung stattgefunden hat. Sie kann eine bereits bestehende Schwangerschaft nicht beenden oder den Embryo gefährden .
Informationen und repräsentative Daten zu Sexualität und Verhütung in der erwachsenen österreichischen Bevölkerung sind im Verhütungsreport 2019 zu finden. Daten auf Ebene der Steiermark stehen nicht zur Verfügung.
Informationen zu Geburten, Geburtsarten sowie zur Altersverteilung von Gebärenden (z.B. Anzahl von Frauen, die in der Steiermark bei der Geburt ihres Kindes jünger als 20 Jahre oder älter als 40 Jahre waren) finden Sie hier.
Sexuelle Orientierung von Jugendlichen
Die Mehrheit der befragten Schüler*innen der Steiermark gab 2022 an, sich als heterosexuell zu identifizieren. Sowohl in der 9. als auch in der 11. Schulstufe lag der Anteil dieser Antwort bei ungefähr 83 %. Der Anteil der weiblichen Befragten, die sich als heterosexuell identifizierten, war geringer (75-77 %) als der Anteil der männlichen Befragten (87-89 %).
Der Anteil der weiblichen Befragten, die sich nicht als heterosexuell identifizierten, lag 2022 österreichweit bei knapp 25 % in der 9. Schulstufe und bei knapp 21 % in der 11. Schulstufe. Diese Anteile waren bei den männlichen Befragten österreichweit wesentlich geringer. In der 9. Schulstufe lag der Anteil der männlichen Befragten, die sich nicht als heterosexuell identifizieren, bei knapp 7 % und in der 11. Schulstufe bei knapp 9 %.
- Steiermark
- Österreich
Abb. 471: Angaben der Schüler*innen zur eigenen sexuellen Orientierung
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=153, m=213 und 11. Schulstufe w=68, m=64
nach Schulstufe, Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 472: Angaben der Schüler*innen zur eigenen sexuellen Orientierung
Repräsentative Erhebung; Grundgesamtheiten: 9. Schulstufe w=1.209, m=1.054 und 11. Schulstufe w=815, m=540
nach Schulstufe, Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Health Behaviour in School-aged Children (HBSC); Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
- Steiermark
- Österreich
Abb. 473: Angaben der Lehrlinge zur eigenen sexuellen Orientierung
Grundgesamtheit: w=160, m=106
nach Geschlecht und Steiermark gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Abb. 474: Angaben der Lehrlinge zur eigenen sexuellen Orientierung
Grundgesamtheit: w=1.329, m=1.462
nach Geschlecht und Österreich gesamt 2022
Österreichische Lehrlingsgesundheitsstudie; Bearbeitung: Gesundheit Österreich GmbH (GÖG); Darstellung: EPIG GmbH
Veröffentlicht am 02.02.2024, Download von https://gesundheitsbericht-steiermark.at/
Beratung und Information
Für Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren gibt es in einigen österreichischen Bundesländern First-Love-Ambulanzen. Fragen zu Sexualität und Verhütung werden hier in einem geschützten Rahmen geklärt. In der Steiermark gibt es dieses Angebot derzeit nicht.
Inhaltlich und fachlich werden in First-Love-Ambulanzen Themen wie die gynäkologische Erstuntersuchung, Verhütung oder die Prävention von sexuell übertragbaren Erkrankungen abgedeckt, aber im Bedarfsfall auch Kriseninterventionen durchgeführt .
In den First-Love-Ambulanzen der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung können folgende Leistungen anonym und kostenfrei in Anspruch genommen werden :
- Beratung von Jugendlichen aller Geschlechter (persönlich oder online)
- Internetseite firstlove.at, Social-Media-Präsenz
- telefonische Auskünfte
- gynäkologische (Erst-)Untersuchung
- Workshops
Der Berufsverband österreichischer Gynäkologen (BÖG) hat die Initiative Mädchensprechstunde ins Leben gerufen. Diese hat zum Ziel, jungen Mädchen Informationen über den ersten Besuch und den Untersuchungsablauf bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt näherzubringen . In der Steiermark sind 18 Ordinationen gelistet, welche die Mädchensprechstunde anbieten. Zehn der Ordinationen befinden sich im Bezirk Graz, acht Ordinationen befinden sich in anderen steirischen Bezirken .
Es gibt in der Steiermark weitere Möglichkeiten der Information und Beratung zum Themenbereich sexuelle Gesundheit, Sexualität und Verhütung, z.B. Frauengesundheitszentrum, Gesund informiert, Dachverband der Steirischen Frauen*Mädchenberatungsstellen, AIDS-Hilfe Steiermark, Sexgesund, feel-ok.at.
Ungewollt schwanger
In Österreich besteht im Falle einer ungewollten Schwangerschaft die Möglichkeit, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen oder ein Kind auszutragen und zur Adoption oder Pflege freizugeben . Die anonyme Geburt ist eine Möglichkeit, die sowohl der Gebärenden als auch dem Kind eine sichere und betreute Geburt ermöglicht. In der Babyklappe kann ein Kind in einem geschützten Rahmen abgegeben werden.
In der Steiermark wurde 2022 das Angebot der anonymen Geburt viermal genutzt, und es wurde kein Kind in einer Babyklappe aufgefunden.
In der Steiermark gibt es eine Babyklappe an der Außenwand der Gebärklinik des LKH Graz. Die Kontaktstelle Anonyme Geburt – Babyklappe bietet Information, Beratung und Begleitung zum Thema anonyme Geburt und Babyklappe. Eine Übersicht der Beratungsstellen in der Steiermark, welche im Fall einer Schwangerschaft kontaktiert werden können, ist hier zu finden.
Schwangerschaftsabbruch
Eine Schwangerschaft kann legal innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate abgebrochen werden (Fristenlösung). Spätere Abbrüche sind aus medizinischen Gründen möglich. Von der Krankenkasse werden die Kosten für einen Abbruch aus medizinischen Gründen übernommen. In allen anderen Fällen ist ein Schwangerschaftsabbruch privat zu bezahlen. Ein Abbruch kann medikamentös oder chirurgisch erfolgen und wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt .
In der Steiermark können Informationen und Beratung zum Thema Schwangerschaftsabbruch auf der Website des Frauengesundheitszentrums gefunden werden.
Zahlen zu stationär durchgeführten Aborten bei Steirerinnen können aus der Krankenhaus-Entlassungsstatistik erhoben werden. Untersucht wurde die Anzahl der Aborte (therapeutisch, legal) in der Steiermark im Jahr 2022, die in einem Krankenhaus durchgeführt wurden. Demnach wurden im Jahr 2022 insgesamt 54 stationär durchgeführte Aborte in der Steiermark aufgezeichnet. Das entspricht 1,41 Aborten je 10.000 Einwohnerinnen und war der niedrigste Wert im Zeitverlauf seit 2017 (mit rund 100 Fällen im Jahr). Der größte Anteil der stationär durchgeführten Aborte entfiel auf Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren.
Schule und Kindergarten als Ort der sexuellen Bildung
Sexualität und Verhütung sind Themen, die die Menschen über die gesamte Lebensspanne in unterschiedlichem Ausmaß begleiten. Die Schule und der Kindergarten sind neben dem Elternhaus Settings, in denen die sexuelle Entwicklung als Teil der gesamten Persönlichkeitsentwicklung des Menschen aufgegriffen wird. Die Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung erfolgt auf kognitiver, emotionaler, sensorischer und körperlicher Ebene.
Der Grundsatzerlass Sexualpädagogik gilt als Grundlage für die Erarbeitung des Themas im schulischen Rahmen. Eine weitere Grundlage ist der Grundsatzerlass Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung, welcher Fragen der Gleichstellung vor dem Hintergrund einer vielfältig geprägten Gesellschaft aufgreift.
Die vertiefende Vermittlung sexualpädagogischer Inhalte wird in Österreich häufig von externen Fachorganisationen übernommen. Die Zusammenarbeit der Schulen mit diesen außerschulischen Organisationen im Bereich Sexualpädagogik ist vom zuständigen Bundesministerium geregelt: Jegliche Angebote von außerschulischen Organisationen im sexualpädagogischen und biopsychosozialen Bereich sind von den Schulleitungen an die in der Bildungsdirektion angesiedelte Clearingstelle zu melden, von dieser zu prüfen und zu genehmigen .
Netzwerk Sexuelle Bildung Steiermark
In der Steiermark werden sexualpädagogische Angebote im Netzwerk Sexuelle Bildung Steiermark gebündelt. Das Netzwerk setzt sich aus zwölf gemeinnützigen steirischen Organisationen zusammen, welche unterschiedliche Themenbereiche innerhalb der Sexualpädagogik abdecken und auf verschiedene Zielgruppen (z.B. nach Alter, Geschlecht, sozialem Hintergrund etc.) eingehen können. Das Netzwerk arbeitet mit Einrichtungen der Elementarpädagogik und vor allem mit Schulen zusammen, aber auch in der außerschulischen Jugendarbeit, z.B. mit Jugendzentren .
Aktualisiert am 02.02.2024