Suchtbericht 2025

Der Suchtbericht 2025 für die Steiermark gibt auf Grundlage aktueller Daten einen Überblick über Suchterkrankungen in der steirischen Bevölkerung und über die Inanspruchnahme von Einrichtungen der Suchthilfe. Der Suchtbericht Steiermark erscheint erstmals webbasiert mit interaktiv gestalteten Grafiken und schließt inhaltlich an den Suchtbericht 2021 für die Steiermark an. Folgende Themen werden im Suchtbericht dargestellt:

  • Risikoverhalten in der Bevölkerung
  • Krankheitslast und Todesfälle aufgrund von Suchterkrankungen
  • Einzelne Suchtarten im Kontext von Rahmenbedingungen bzw. Regulativen
  • Angebote der Suchthilfe allgemein sowie nach spezifischen Suchtarten
  • Suchtprävention in der Steiermark

Der Suchtbericht berücksichtigt zwei wichtige Grundsätze:

Suchtkrankheiten sind psychische Krankheiten

Suchtkrankheiten sind psychische Erkrankungen, da sie das Gehirn und seine Funktionen beeinflussen. Sie sind oft mit anderen psychischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen verbunden (Komorbidität) und können sowohl körperliche als auch seelische Abhängigkeiten hervorrufen. Die Behandlung sollte beide Erkrankungen berücksichtigen, da sie sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können. Suchterkrankungen können sich in allen Bildungs- und Gesellschaftsschichten, in allen Altersgruppen und bei allen Geschlechtern entwickeln. Sie werden in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10 bzw. ICD-11) in die Gruppe der psychischen und Verhaltensstörungen eingeordnet.

Suchtkrankheiten haben häufig einen chronischen Verlauf

Suchtkrankheiten sind multifaktorielle und oft chronisch rezidivierende Erkrankungen Das bedeutet, sie sind von guten und schlechten Phasen gekennzeichnet, Rückfälle (Rezidive) können Teil des Krankheitsbildes sein. und mit vielfältigen Herausforderungen für Betroffene und für deren Umfeld verbunden. Die Sucht ist eine körperliche und psychische Krankheit, die das Gehirn verändert und das Verlangen nach dem Suchtmittel reaktivieren kann. Betroffene können durch das Erlernen von Strategien zur Rückfallprävention und durch professionelle Hilfe wie Selbsthilfegruppen oder Suchtberatungsstellen lernen, mit dem Suchtdruck umzugehen und dauerhaft abstinent zu bleiben. Die Behandlung einer Suchterkrankung braucht neben den Angeboten der Suchthilfe den psychosozialen Bereich und die medizinische Regelversorgung sowie weiterführende Angebote der Reintegration.

Die Erstellung des Suchtberichts 2025 wurde von mehreren Fachleuten und Facheinrichtungen inhaltlich unterstützt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Versorgungskonzept Sucht Steiermark 2030

In der 55. Sitzung der Gesundheitsplattform am 28.11.2024 wurde das Versorgungskonzept Sucht Steiermark 2030 beschlossen. Der Fokus liegt dabei auf der qualitätsvollen und abgestimmten Weiterentwicklung der Angebote der Suchthilfe, insbesondere in Abstimmung mit der psychosozialen Versorgung. Die Sicherstellung eines gleichwertigen Angebots der Suchthilfe in allen steirischen Regionen ist wesentliches Ziel des Versorgungskonzepts. Es wird das Kontinuum zwischen der Suchtprävention bis hin zu integrierten Angeboten der Wohn- und Arbeitsrehabilitation berücksichtigt.

Rahmengebende Dokumente: Einbettung der Suchtversorgung Steiermark

Das Versorgungskonzept Sucht Steiermark 2030 sowie die Suchthilfe in der Steiermark generell beziehen sich in ihrer Arbeit und ihren Zielsetzungen auf folgende rahmengebende Dokumente:

Steirische Gesundheitsziele

Das Gesundheitsziel Kompetenzen im Umgang mit Sucht fördern und schädliche Auswirkungen verringern weist unter anderem darauf hin, dass sowohl die Prävention als auch die Behandlung von Suchterkrankungen zielgruppenspezifisch, ganzheitlich, umfassend und möglichst integriert geschehen soll.

Neue steirische Suchtpolitik 2011

Die Neue steirische Suchtpolitik 2011 setzt mit zehn definierten Leitlinien einen Rahmen für die Entwicklung der Suchtpolitik in der Steiermark.

Österreichische Suchtpräventionsstrategie

Die Österreichische Suchtpräventionsstrategie gibt auf Bundesebene einen Rahmen, innerhalb dessen Suchtprävention stattfinden kann. Mit dem erweiterten „Suchtwürfel“ wird der Komplexität und Vielschichtigkeit des Handlungsfeldes Rechnung getragen, in dem sich Suchtprävention und Suchthilfe bewegen.

Empfehlungen für die Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Suchterkrankungen in Österreich

In einer breit angelegten Delphi-Befragung wurden Empfehlungen entwickelt, in welchen Bereichen der Suchthilfe in Österreich Verbesserungen möglich sind und welche Bereiche in der Zukunft verstärkt zu beachten sein werden.

Gesetzliche Grundlagen

Eine Vielzahl an gesetzlichen Grundlagen beschäftigt sich mit Aspekten der Sucht und spiegelt so die gesamtgesellschaftliche Perspektive wider, in die ein Suchtgeschehen einzuordnen ist. Mit einem Klick auf die folgenden Links und auf den themenspezifischen Unterseiten finden Sie weiterführende Informationen:

Suchtkoordination Steiermark

Die Suchtkoordination Steiermark ist verantwortlich für die Planung, Steuerung und Umsetzung von suchtpolitischen und suchtrelevanten Themen. Damit wird gewährleistet, dass die Versorgungsplanung in der Steiermark im Bereich Sucht und Drogen über alle Versorgungsbereiche und -ebenen hinweg abgestimmt stattfinden kann.

Die Zusammenarbeit erfolgt durch verschiedene Verbände und Gremien auf Ebene des Bundes und auf Landesebene Quelle: vgl. https://gesundheitsfonds-steiermark.at/suchthilfe/ . In der Steiermark sind folgende Gremien aktiv:

Qualitätsstandard Sucht

Zur kontinuierlichen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der ambulanten Suchthilfe ist die Gewährung von Fördermitteln des Gesundheitsfonds Steiermark an die Erfüllung des Qualitätsstandards gebunden, welche regelmäßig durch Audits überprüft werden.

Statements

Foto: Erwin Scheriau
Karlheinz Kornhäusl

„Egal wo jemand lebt, die Versorgung darf keinen Unterschied machen. Auch in der Suchtversorgung setzen wir in der Steiermark auf ein dichtes Netz an Beratungs- und Versorgungsangeboten, die über das ganze Land verteilt sind. Diese decken Themen wie Drogensucht genauso ab wie die suchthafte Internetnutzung oder Essstörung. Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Suchthilfeeinrichtungen für ihre wertvolle Arbeit bedanken.“

Dr. Karlheinz Kornhäusl

Gesundheitslandesrat

Fotos: Ripix / ÖGK

„Der steirische Suchtbericht 2025 weist eindrucksvoll auf die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Sucht in unserem Bundesland hin – von Alkohol und Nikotin bis zu digitalen Abhängigkeiten. Für die ÖGK ist dieses Wissen zentral, um Prävention und Versorgung gezielt weiterzuentwickeln und unseren Versicherten bestmögliche Unterstützung bei Suchterkrankungen zu bieten.“

KommRin Mag. Beatrice Erker & Ing. Josef Harb

Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK in der Steiermark

Fotos: Gesundheitsfonds Steiermark / Foto Fischer

„Sucht ist keine Randerscheinung – sie betrifft alle Gesellschaftsschichten und braucht professionelle Hilfe, wie auch jede andere Erkrankung. Als Gesundheitsfonds Steiermark koordinieren wir seit 2019 die Suchthilfe und setzen uns für eine qualitätsvolle Versorgung ein. Die Basis dafür sind fundierte Daten, die für den Suchtbericht 2025 erstmals in einem übersichtlichen Online-Format aufbereitet wurden. Daraus können wir Rückschlüsse ziehen, um die Suchtversorgung bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.“

HR Mag. Michael Koren & Dr. Bernd Leinich

Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark

Fotos: Gesundheitsfonds Steiermark

„Der Suchtbericht 2025 Steiermark bietet auf Basis aktueller Daten einen Überblick über Suchterkrankungen und die Nutzung der Suchthilfe im Land. Er erscheint erstmals webbasiert mit interaktiven Grafiken und knüpft an den Bericht 2021 an. Zwischen 2021 und 2024 wurden wichtige Schritte zur Optimierung der Förderplanung gesetzt – darunter Qualitätsstandards für ambulante Einrichtungen, ein Datenmonitoring und das steirische Suchtkonzept 2030.“

Juliane Cichy, MSc

Suchtkoordinatorin des Landes Steiermark

Aktualisiert am 20.11.2025